

Es sind vor allem Frauen, die ungefragt Bilder männlicher Geschlechtsteile über soziale Netzwerke, auf Dating-Plattformen oder via Messenger-Dienste auf ihr Handy geschickt bekommen. Das ist sexuelle Belästigung im digitalen Raum und führt bei den Betroffenen oft zu Gefühlen wie Ärger, Entsetzen, Ekel, Scham oder Hilflosigkeit. Dennoch ist diese Form der sexuellen Belästigung bisher strafrechtlich nicht verfolgbar.
Das Handy ist heute einer unserer persönlichsten Begleiter. Über das Handy kommunizieren wir mit unseren Liebsten, teilen Fotos und haben es so gut wie überall mit dabei. Ein unaufgefordert verschicktes Penisbild ist daher ein gewaltvolles Eindringen in den höchstpersönlichen Lebensraum, ein Übergriff, eine Machtdemonstration.
Mit der geplanten gesetzlichen Verschärfung senden wir ein klares Zeichen: Diese Bundesregierung macht ernst, wenn es um den besseren Schutz von Frauen und auch Männern vor Online-Gewalt geht. Online-Kommunikation ist kein rechtsfreier Raum. In Zukunft wird es für die Täter unangenehm, nicht mehr nur für die Opfer.
Justizministerin Anna Sporrer: „Wir müssen Frauen besser vor sexueller Belästigung schützen –offline und online. Mit der heute übermittelten Regierungsvorlage stellen wir strafrechtlich klar, dass unaufgeforderte Penisbilder nicht übermittelt werden dürfen. Frauen können sich so in Zukunft entschieden wehren und klarmachen: Das ist verboten! Wenn das nicht aufhört, dann zeige ich dich an! Das ist ein längst überfälliger Schritt. Denn Dickpics ungefragt aufs Handy zu bekommen, ist ein invasiver Übergriff in die Privatsphäre und löst bei Betroffenen neben Ärger oft auch Hilflosigkeit, Ekel und Scham aus.“