Internationaler Tag der Familie

SPÖ fordert klare Perspektiven und rasche Unterstützung für Eltern, Kinder und Jugendliche

„Klare Perspektiven und rasche Unterstützung für Eltern, Kinder und Jugendliche in der Corona-Krise“, forderten SPÖ-Familiensprecherin Petra Wimmer und SPÖ-Kinder- und Jugendsprecherin Eva-Maria Holzleitner am Freitag in einer Pressekonferenz am Internationalen Tag der Familie. „Gerade in der Corona-Krise zeigt sich, dass ohne Familien unser System zusammenfiele wie ein Kartenhaus. Familien sind die systemrelevanteste Größe überhaupt. Sie haben in der Krise alles mitgetragen. Jetzt braucht es Planungssicherheit mit nachvollziehbaren Lösungen für Familien, damit sie wissen, wie sie die Kinderbetreuung jetzt und im Sommer bewältigen können“, so Wimmer. „Für Kinder und Jugendliche war der Shutdown besonders stark einschränkend und lebensverändernd. Im Krisenmanagement der Bundesregierung sind sie aber nicht vorgekommen. Daher braucht es konkrete Angebote wie Kinder- und Jugendhilfe, Streetwork, psychologische Hilfe durch 100 PsychologInnen an Schulen. Und die soziale Isolation muss ein Ende haben“, fordert Holzleitner.

Wimmer betonte die schwierige Situation von Familien in den letzten acht Wochen: „Von einem Tag auf den anderen haben sie die Kinder zuhause unterrichtet oder Kleinkinder betreut neben dem Homeoffice, das alles ohne Mithilfe von Großeltern, Freunden oder anderen Unterstützungsmöglichkeiten. Damit haben sie viele Aufgaben der öffentlichen Hand übernommen.“ Nach acht Wochen werde es immer schwieriger. „Es braucht jetzt unverzüglich Planungssicherheit, ein flächendeckendes Freizeitangebot für Kinder in ganz Österreich in den Sommerferien. Und: Gemeinden dürfen bei Finanzierung und Ausbau der Ferienbetreuung nicht im Stich gelassen werden. Es braucht auch Rechtssicherheit und Richtlinien für Vereine bei der Erstellung des Sommerferienangebots sowie eine finanzielle Absicherung der privaten Träger“, so Wimmer.

Während für die Gastronomie sofort finanzielle Hilfen von 500 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden, werden Familien mit 50 Euro abgespeist und müssen dafür einen Antrag stellen und ihr gesamtes Einkommen offenlegen. „Die, die am wenigsten haben, wie geringfügig Beschäftigte und SozialhilfeempfängerInnen bekommen gar nichts“, kritisiert Wimmer. Daher: „Schluss mit der Ungleichbehandlung beim Familienhärtefonds: Jedes Kind muss gleich viel wert sein. Die Antragstellung muss in mehreren Sprachen möglich sein und die Familienzuschläge beim Arbeitslosengeld müssen auf € 100 monatlich angehoben werden“, so Wimmer.

Holzleitner fordert für Kinder und Jugendliche, dass medizinische Leistungen, Untersuchungen, Therapien, die ausgesetzt oder drastisch reduziert waren, wieder flächendeckend zur Verfügung gestellt werden. „Ganz wichtig ist mir die Kinder- und Jugendarbeit. Die Organisationen haben ganz schnell reagiert und auf digitale Jugendarbeit umgestellt. Das waren teilweise die letzten Anker zur sozialen Interaktion von Jugendlichen. Deshalb fordern wir hier planerische und finanzielle Absicherung und Unterstützung für die Kinder-und Jugendarbeit.“

Abschließend verlangte Holzleitner endlich die Unterhaltsgarantie einzuführen: Seit der Wahlkampfdiskussion im Fernsehen 2017, wo alle Parteien Ja zur Unterhaltsgarantie sagten, ist nichts passiert. „Deswegen: Wann, wenn nicht jetzt, wird die Unterhaltsgarantie angegangen?“