SPÖ Frauen Salzburg: Wir schließen die Einkommensschere

Straßenaktion Lohnschere Bild: SPÖ Frauen Salzburg)

Bündel von Maßnahmen bringt Lohngerechtigkeit - wenn wir sie am 29. 09. wählen!

SALZBURG. Frauen verdienen in Österreich für die gleiche Arbeit im Schnitt um 20 Prozent weniger als Männer. Im Land Salzburg sind es sogar 22,5 Prozent. Der Salzburger Equal Pay Day findet heuer am 10. Oktober statt. Ab dann arbeiten die Salzburger Frauen gratis bis Jahresende. Im Vergleich zum Vorjahr konnte eine Verbesserung um nur einen Tag erreicht werden.

Starke Unterschiede in den Bezirken
„Im Lungau haben sich die Einkünfte der Frauen sogar zum Nachteil verändert – der Equal Pay Day hat sich im Vergleich zu 2018 um drei Tage verschlechtert. Der Equal Pay Day im Lungau ist heuer am 4. Oktober, die Lohndifferenz beträgt 24,2 Prozent. Dies verwundert schon alleine aufgrund der unzureichenden Kinderbetreuungs-möglichkeiten nicht, vor allem die Ferienbetreuung ist in diesem Bezirk äußerst mangelhaft. Außer bei der Firma Pagitsch in Tamsweg gab es im Sommer 2019 keine mehrwöchige Ganztagesbetreuung. Wer nur Teilzeit arbeiten kann, hat Nachteile, meist je weniger Stunden umso mehr Nachteile“, erläutert die Salzburger SPÖ Landesfrauenvorsitzende LAbg. Karin Dollinger, die auch Familiensprecherin im Landtag ist.
Am drängendsten stellt sich aber die Situation im Flachgau dar: Der Equal Pay Day ist kommenden Sonntag, am Wahltag. Die Lohndifferenz der Geschlechter liegt bei 25,5 Prozent zum Nachteil der Frauen.

Die Stadt Salzburg weist bessere Werte auf, aber immer noch 19,5 Prozent Lohnunterschied. Der Equal Pay Day liegt hier am 21. Oktober.

Trotz erhöhter Leistung: Lohnverbesserungen kaum merkbar

Der Druck auf Arbeitnehmerinnen wird von Jahr zu Jahr größer. Mehr leisten, jeden Tag funktionieren – und trotzdem ist die Summe am Gehaltszettel kleiner als beim männlichen Kollegen. Für Österreichs Frauen ist diese ungerechtfertigte Unterbezahlung bittere Realität.

„Wir können nicht bis ins Jahr 2050 warten, bis sich bei diesem Schneckentempo die Lohnschere schließt. Es braucht jetzt mutige Schritte und ein neues Lohngesetz nach dem Vorbild Islands“, fordert Dollinger.„Der SPÖ-Plan für Lohngerechtigkeit sieht vor allem fünf Maßnahmen vor. Man muss am Sonntag nur das Kreuzerl an der richtigen Stelle setzten. Wir brauchen Strafen
bei der Unterentlohnung von Frauen, da werden die Unternehmen aktiv in die Pflicht genommen, ihre Mitarbeiterinnen gerecht zu bezahlen. Angelehnt an das Lohn- und Sozialdumpingbekämpfungsgesetz werden Verwaltungsstrafen bei Unterentlohnung verhängt“, zeigt sich Dollinger kämpferisch.

Die fünf SPÖ-Maßnahmen

  • Effektivere Einkommensberichte: Unternehmen ab 20 MitarbeiterInnen sollen Einkommensberichte vorlegen, die auch einen verpflichtenden Maßnahmenplan enthalten.
  • Unterbezahlung in einzelnen Branchen bekämpfen: Mit Pilotprojekten gemeinsam mit Arbeitgeber- wie ArbeitnehmervertreterInnen sollen neue Kriterien für Entlohnung ausgearbeitet werden. Viele Tätigkeiten gehen mit hohen Anforderungen und Verantwortung einher und werden derzeit deutlich schlechter bezahlt. Das muss sich ändern!
  • Mehr Selbstbestimmung, leichtere Vereinbarkeit: Jeder soll einen Rechtsanspruch auf einen Wechsel von Vollzeit auf Teilzeit und umgekehrt haben – und einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungslatz ab dem 1. Lebensjahr des Kindes.
  • 50 Prozent der AMS-Mittel für Frauen: ÖVP und FPÖ haben bei jobsuchenden Frauen Geld gestrichen. Die SPÖ fordert, dass die Hälfte der AMS-Mittel wieder für Frauen verwendet wird.
  • Mindestlohn von 1.700 Euro steuerfrei

Derzeitige ungenügende Regelungen
Österreichs Unternehmen sind derzeit verpflichtet, alle zwei Jahre Einkommensberichte im Betrieb vorzulegen, mit Angaben über die Anzahl und Durchschnittsentgelte der Frauen und Männer in den jeweiligen Verwendungsgruppen. Das gilt aber nur für Unternehmen ab 150 MitarbeiterInnen. Die Hälfte der Beschäftigten in Österreich ist von diesen Berichten nicht umfasst. Zusätzlich gibt es für Unternehmen derzeit keinerlei Verpflichtungen. Festgestellte Einkommensunterschiede (der Gender Pay Gap muss darin übrigens auch nicht dezidiert ausgewiesen werden) bleiben oft ohne Konsequenz.

Fotos zum Download: https://flic.kr/s/aHsmHh37Ki