SPÖ-Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner und SPÖ-Sozialsprecher Josef Muchitsch zeigen sich erfreut, dass ab morgen, Donnerstag, dem 1. August, nach einem erfolgreichen SPÖ-Antrag im Parlament die Karenzzeit, die von Mutter oder Vater genommen wird, bis zu 24 Monate für jedes Kind für alle Rechtsansprüche, die sich nach der Dauer der Dienstzeit richten, angerechnet wird.
„Das ist eine wichtige Verbesserung für Frauen mit Kindern in Österreich und ein großer Schritt, um die Lohnschere zwischen Frauen und Männern zu schließen. Diese Frauen bekommen dadurch auch mehr Pension“, betont Rendi-Wagner. Muchitsch unterstrich, dass „die Eltern von rund 85.000 Neugeborenen pro Jahr“ von dieser Maßnahme profitieren: „Das hat positive Auswirkungen auf die leichtere Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche, auf die Dauer der Entgeltfortzahlung bei Krankheit, auf Kündigungsfristen und auf das Einkommen.“
Dass die SPÖ die langjährige sozialdemokratische Forderung nach einer Anrechnung der Karenzzeiten nun im Juli im Nationalrat durchgebracht habe, sei „ein sozial- und frauenpolitischer Meilenstein“, erklärte Rendi-Wagner. „Uns geht es um Chancengerechtigkeit und darum, das Leben jeder und jedes Einzelnen zu verbessern“, so die SPÖ-Vorsitzende.
Die Anrechnung der Karenzzeiten ist zwar schon in vielen Kollektivverträgen verankert, aber rund 100.000 Frauen arbeiten in Betrieben ohne Kollektivvertrag. „Für sie bedeutet das eine echte Besserstellung, denn das Lebenseinkommen von Frauen steigt um rund drei Prozent, wenn die Karenz voll angerechnet wird“, hält SPÖ-Sozialsprecher Muchitsch fest. „Die ÖVP hat die Anrechnung der Karenz immer nur angekündigt. Erst nach dem Ende der Regierung Kurz ist es auf Druck von SPÖ, Gewerkschaften und Arbeiterkammer möglich geworden. So geht gerechte Familien- und Sozialpolitik“, stellt Muchitsch fest.