Großer Schritt zum Schließen der Gehaltsschere
Vier Fraktionen haben heute im Nationalrat für den SPÖ-Antrag gestimmt, dass Karenzzeiten künftig bei Rechtsansprüchen, die sich nach der Dauer der Dienstzeit richten, in vollem Umfang (max. 24 Monate) angerechnet werden. „Es hat ein bisschen gedauert, aber ich freue mich wirklich sehr für alle Frauen in diesem Land, die, wenn sie in Karenz gehen, diese Zeiten künftig voll angerechnet bekommen. Das ist ein großer Schritt zum Schließen der Gehaltsschere!“, betonte die Frauensprecherin und Bundesfrauenvorsitzende der SPÖ Gabriele Heinisch-Hosek in der Debatte zur Änderung des Mutterschutzgesetzes im Nationalrat. Die Maßnahme könne bis zu drei Prozent mehr Gehalt für betroffene Frauen bedeuten, machte Heinisch-Hosek deutlich.
Die Anrechnung der Karenzzeiten von bisher maximal 10 auf nun maximal 24 Monate hat Auswirkungen auf die leichtere Erreichbarkeit der 6. Urlaubswoche, auf die Dauer der Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall, auf die Kündigungsfristen und vor allem auf Vorrückungsstichtage im Zusammenhang mit dem Einkommen. Und dies gelte nicht nur für Mütter, die ihr Kind geboren haben, sondern auch für Pflege– und Adoptivmütter bzw. -eltern, strich Heinisch-Hosek hervor.
Die SPÖ-Frauensprecherin bedankte sich bei den Sozialpartnern dafür, dass diese Regelung in vielen Kollektivverträgen schon umgesetzt wurde. Nun gelte sie jedoch für alle Branchen – etwa auch in der Gastronomie – und auch in jenen, die nicht kollektivvertraglich abgedeckt sind. Das betrifft rund 100.000 Frauen. Es sei schon einiges erreicht worden, um den Gender-Pay-Gap zu schließen – etwa die verpflichtenden Einkommensberichte oder die Verpflichtung zu Gehaltsangaben bei Stellenausschreibungen – und sie freue sich, dass nun ein weiterer großer Schritt in diese Richtung gesetzt werde, so Heinisch-Hosek.