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Arbeitszeit – Heinisch-Hosek: Frauen besonders betroffen vom 12-Stunden-Tag – Rückschlag für Vereinbarkeit von Beruf und Familie

SPÖ kritisiert neue Arbeitszeitregeln und verlangt Zurück an den Start

SPÖ-Frauensprecherin Gabriele Heinisch-Hosek, Vorsitzende des Gleichbehandlungsausschusses, hat vehement die negativen Auswirkungen von 12-Stunden-Tag und 60-Stunden-Woche besonders für Frauen kritisiert. Im Gleichbehandlungsausschuss wies sie Frauenministerin Bogner-Strauß darauf hin, dass das neue Arbeitszeitgesetz „ein massiver Rückschlag für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ ist. „Jeden Tag werden wir mit neuen Fällen konfrontiert, die belegen, dass es keine echte Freiwilligkeit beim 12-Stunden-Tag gibt. Die Folge wird sein, dass für Frauen ein Vollzeitjob noch schwieriger wird, weil sie jederzeit damit rechnen müssen, dass der Arbeitgeber einen 12-Stunden-Tag verlangt.“

„Durch die Einführung des 12-Stunden-Tages bleibt Gleichstellung auf der Strecke, traditionelle Rollen verfestigen sich, und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird enorm erschwert“, so die SPÖ-Frauensprecherin. Frauen mit Kinderbetreuungspflichten oder zu pflegenden Angehörigen werden damit auch aus Vollzeitjobs gedrängt, weil 12-Stunden-Arbeitstage und 60-Stunden-Wochen einfach nicht mehr mit Familienarbeit vereinbar sind – besonders trifft das AlleinerzieherInnen.

„Schon jetzt machen in vielen Regionen in Österreich fehlende Kinderbetreuungseinrichtungen und schlechte Öffnungszeiten von Kindergärten es oft unmöglich, einen Vollzeitjob anzunehmen – geschweige denn 12 Stunden am Tag zu arbeiten“. Nur zehn Prozent aller Kindergärten in Österreich haben überhaupt bis 18 Uhr geöffnet, geschweige denn länger. Nur etwas mehr als ein Drittel der Volksschulkinder sind in einer Nachmittagsbetreuung.

Dazu kommen gesundheitliche Aspekte: Im Gender-Gesundheitsbericht, der auch im heutigen Gleichbehandlungsausschuss diskutiert wird, ist klar festgehalten, dass chronische Arbeitsüberlastung nachweisbar negative Gesundheitsfolgen hat. „Sozial- und Gesundheitsministerin Hartinger-Klein weiß das, ignoriert aber die Erkenntnisse ihres eigenen Berichts und propagiert trotzdem 12-Stunden-Arbeitstage. Diese Politik für die Unternehmen und zu Lasten der Frauen ist unverantwortlich und unsozial. Das Arbeitszeitgesetz muss mit den Sozialpartnern komplett neu verhandelt werden!“