Yildirim: „Bundesregierung hat frauenpolitisch den Rückwärtsturbo eingelegt“

SPÖ-Landesfrauenvorsitzende sieht negative Auswirkungen auch für politische Beteiligung von Frauen. Vernetzung der Bürgermeisterinnen ist wichtige Initiative.

„Vernetzung und Ermutigung sind wichtige Bausteine, wenn es darum geht mehr Frauen für die Politik und insbesondere als Bürgermeisterinnen zu gewinnen. Das Treffen der Stadt- und Dorfchefinnen in St Ulrich ist dafür eine gute Gelegenheit“, freut sich SPÖ-Landesfrauenvorsitzende NRin Selma Yildirim.
„Mit der aktuellen Bundesregierung wurde frauenpolitisch allerdings der Rückwärtsturbo eingelegt. ÖVP und FPÖ versuchen Frauen auf ihre Rolle als Mutter und Hausfrau zu reduzieren, die dem Mann den Rücken freihalten und betreiben eine systematische ‚zurück an den Herd-Politik‘“, kritisiert Yildirim. So wird feministischen oder kritischen Frauenvereinen das Geld gestrichen oder der Ausbau der Kinderbetreuung gestoppt.
„Frauen leisten Großartiges. Mir ist es ein Anliegen, dass sich das auch in der Politik widerspiegelt. Dafür braucht es aber konkrete Schritte. Das fängt bei entsprechenden Kinderbildungs- und –betreuungseinrichtungen an, geht über eine gerechte Aufteilung der unbezahlten Arbeit zwischen Männern und Frauen, gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit und nicht zuletzt gesellschaftliche Akzeptanz“, so Yildirim.
Viel zu oft würden Frauen noch für ihre persönlichen Lebensmodelle kritisiert. Politik und Familie muss ebenso vereinbar sein wie Beruf und Familie.
In der Kommunalpolitik und bei den BürgermeisterInnen wird der Anteil der Frauen nur langsam größer. Einmal mehr fordert Yildirim, dass sich Parteien wie auch Gemeinden dem Thema aktiv widmen. Dabei gelte es alle Bereiche zu durchleuchten. Von den Sitzungszeiten über die Diskussionskultur bis zu den informellen Räumen, wie dem gemeinsamen Bier nach Ende der offiziellen Terminen.