Für Evaluierung der Einkommensberichte fehlt wegen ÖVP-Widerstands gesetzliche Grundlage
SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende Gabriele Heinisch-Hosek sagt zum heutigen APA-Interview mit ÖVP-Ministerin Bogner-Strauß: „Es ist erfreulich, dass die Ministerin in Sachen Einkommenstransparenz Nägel mit Köpfen machen und endlich für Lohngerechtigkeit sorgen will. Also dann: Machen wir gemeinsam Nägel mit Köpfen“, appelliert Heinisch-Hosek am Freitag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Ein Gesetz für Lohntransparenz könne „sofort beschlossen werden“, so die SPÖ-Frauenvorsitzende und Frauensprecherin der SPÖ im Parlament: „Ein guter Vorschlag, den wir gemeinsam umsetzen können, liegt bereits auf dem Tisch.“
In einem ersten Schritt bestehende Einkommensberichte zu evaluieren, wie Bogner-Strauß das vorhat, werde sich jedoch schwierig gestalten, so Heinisch-Hosek: „Eine entsprechende gesetzliche Grundlage für eine solche Evaluierung der Einkommensberichte gibt es bedauerlicherweise nicht – ÖVP und Wirtschaft haben das verhindert.“
In jedem Fall, so Heinisch-Hosek, sei ein Lohntransparenzgesetz nach internationalem Vorbild längst überfällig. Denn mit rund 23 Prozent Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern liegt Österreich deutlich schlechter als der EU-Schnitt (rund 16 Prozent). „Wir müssen die Einkommensschere rasch mit den richtigen Maßnahmen verringern“, ist SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende Heinisch-Hosek überzeugt. Ein Lohntransparenzgesetz soll Frauen ein wirksames Mittel in die Hand geben, gestärkt in Lohnverhandlungen zu gehen.