Yildirim: „Endlich längst überfälliger Baustart für Frauenhaus. “

Angebot in Tirol reicht dennoch bei weitem nicht. SPÖ-Forderung nach Gewaltschutzplan vom Land auf Ende 2018 verschoben.

Erleichtert ist SPÖ-Landesfrauenvorsitzende NRin Selma Yildirim, dass heute endlich der seit Jahren überfällige Baustart für das neue autonome Tiroler Frauenhaus erfolgt ist. „Dennoch: Das Angebot in Tirol reicht bei weitem nicht.“

Der Europarat empfiehlt einen Frauenhausplatz pro 10.000 Einwohner. Das wären in Tirol rund 75 Plätze. Aktuell fehlen in Tirol demnach an die 40 Plätze in Einrichtungen, die den Schutzkriterien entsprechen.

Der Neubau des Frauenhauses kann voraussichtlich Anfang des Jahres 2019 bezogen werden. „Dann gibt es immer noch knapp 25 Plätze zu wenig. Tirol bleibt also Notstandsgebiet“, so Yildirim.

Die SPÖ hat daher im Landtag einen Antrag für einen flächendeckenden Gewaltschutzplan eingebracht. Dieser wurde allerdings auf Ende des Jahres 2018 verschoben.

„Die Landesregierung beschäftigt sich offensichtlich nicht gerne mit dem Thema häusliche Gewalt. Verharmlosen, vertrösten und verzögern, das hilft Betroffenen aber nicht. Das Tabu brechen und ausreichend Schutz bieten, das ist Aufgabe der Politik“, stellt Yildirim klar und nimmt die LandespolitikerInnen in die Pflicht.

Neben zwei Frauenhäusern gibt es in Tirol Notwohnungen in Kufstein und Lienz. Das Tiroler Oberland ist gänzlich unversorgt. „Das führt dazu, dass viele Frauen nicht aufgenommen werden können und auf Wartelisten für einen Frauenhausplatz stehen. Das ist untragbar“, so Yildirim.

SPÖ Antrag für einen Gewaltschutzplan sowie Entschließung im Anhang