SPÖ-Kandidatinnen fordern: Echte Selbstbestimmung für Frauen, bessere Aufklärung und gratis Verhütungsmittel
In einer gemeinsamen Aktion der SPÖ-Bundesfrauen und der Wiener SPÖ-Frauen anlässlich des Weltverhütungstags unter dem Motto: „Unser Plan A für die Frauen! Lass dir deine Rechte nicht von rechts nehmen!“ fordern die SPÖ-Kandidatinnen für die Nationalratswahl Laura Schoch, Julia Herr, Katharina Kucharowits, Nurten Yilmaz und Petra Bayr kostenlose Verhütungsmittel und den sicheren Zugang zu Schwangerschaftsabbruch ein. „Für die Selbstbestimmung über den eigenen Körper und reproduktive Rechte für Frauen braucht es die SPÖ in einer zukünftigen Bundesregierung, da rechte Gruppierungen diese zunehmend in Frage stellen“, so die Kandidatinnen.
Da es am 15. Oktober vor allem für die Frauen in Österreich um alles geht, stellt Laura Schoch, Nationalratskandidatin der SPÖ Mariahilf, einmal mehr klar: „Es ist nicht egal, wer diese Wahl gewinnt. Frauenrechte sind ein zähes und hartes Kampffeld. Diese Rechte sind schneller weg als man glaubt!“ Beim dringend notwendigen Ausbau von Familienberatungsstellen, einfacherem Zugang zu Verhütungsmitteln und vor allem besserer Aufklärung stellen sich ÖVP und FPÖ quer. „Wir wollen mehr – wir wollen echte Selbstbestimmung!“, fordert Schoch.
Julia Herr, Vorsitzende der Sozialistischen Jugend und Nationalratskandidatin stellt klar, dass Verhütung vor allem für junge Menschen ein großes Thema darstellt. Viele Fragen, die junge Leute hätten, würden oft gar nicht oder falsch beantwortet. „Zwei Drittel der Jugendlichen würden wirksame Verhütungsmittel nutzen, wenn diese kostenlos wären“, so Herr und zeigt auf, dass Verhütung nicht nur eine Aufklärungs- sondern auch eine Geldfrage ist. Aus anderen europäischen Ländern weiß man, dass eine Kostenübernahme von Verhütungsmitteln eine sehr wirksame gesundheitspolitische Maßnahme zur Verringerung von ungewollten Schwangerschaften ist. Herr fordert mehr Aufklärung, gratis Kondome, die in Schulen erhältlich sein sollen, und die Pille auf Krankenschein.
Sexuelle Bildung in den Schulen fordert auch Katharina Kucharowits, Vorsitzende der Jungen Generation und Abgeordnete zum Nationalrat. „Das Recht auf sexuelle Bildung ist ein Frauenrecht, ein Menschenrecht!“, so Kucharowits. „Dinge anzusprechen, muss endlich Schule in der Schule machen. Homosexualität, Intersexualität oder Transsexualität sind beispielsweise immer noch Tabuthemen, über die kaum geredet wird“, stellt Kucharowits fest und fordert den Ausbau von First Love Ambulanzen, nicht nur in Wien, wo das Angebot schon ganz gut sei, sondern auch in den Bundesländern, wo solche Anlaufstellen noch sehr rar sind.
Nurten Yilmaz, Abgeordnete zum Nationalrat und Kandidatin für den Wahlkreis Wien Nord-West, fordert sicheren Zugang zu Schwangerschaftsabbruch in jedem Bundesland. „Für Frauen ist es in Österreich immer noch sehr schwierig, einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen zu lassen.“ In Vorarlberg und Tirol gibt es keine Möglichkeit zu einem Abbruch in einem öffentlichen Spital: „Es ist unerträglich, dass es im 21. Jahrhundert zwar ein Gesetz gibt, dass es den Frauen ermöglicht, selbst über ihren Körper zu bestimmen, aber man ihnen nicht die Möglichkeit dazu gibt“, so Yilmaz.
Abgeordnete zum Nationalrat und Kandidatin für den Wahlkreis Wien Süd Petra Bayr, geht auf die globale Situation von Frauenrechten ein. Die „global gag rule“ von US Präsident Trump sorgt dafür, dass Initiativen und NGOs, die Frauen in puncto Schwangerschaftsabbruch und Selbstbestimmung beraten, nicht mehr mit US-amerikanischen Steuergeldern gefördert werden. Die Initiative „she decides“ will diese verlorenen Gelder ausgleichen, um Frauen die bestmöglichste Aufklärung zu ermöglichen. Der österreichische Außenminister will sich an dieser Initiative nicht beteiligen: „Es ist unerträglich, dass Außenminister Kurz nicht einmal einen Cent für diese so wichtige Initiative ausgeben möchte. Wir dürfen in Österreich nicht wegschauen, wenn international Frauenrechte beschnitten werden!“, so Bayr. Auch auf das „stockkonservative Frauenbild“ der FPÖ geht Bayr abschließend ein, „die Sexualität ausschließlich zur Zeugung der Nachkommen verstehen will.“ Das zeige: „Mit FPÖ und ÖVP ist aus frauenpolitischer Sicht kein Staat zu machen!“