Mitte März haben die SPÖ-Frauen und die FSG-Frauen österreichweit im Rahmen ihrer Halbjahreskampagne „PlanA für die Frauen: Wir machen Zukunft“ eine informelle Umfrage unter Österreicherinnen (und einigen Österreichern) gestartet. Dabei wurden bis Anfang September bei Hausbesuchen und Straßenaktionen sowie in Betrieben und auch online 5.341 Frauen und Männer befragt.
(Frauen: 84,5%, Männer: 15,5%)
Im Mittelpunkt der Befragung standen Wünsche, Vorstellungen und Forderungen von Frauen für das Thema Arbeit.
Neben dem bundesweiten Fragebogen gab es auch spezialisierte Fragebögen für einzelne Bundesländer, die FSG und den SWV, in diesen wurden zusätzliche Schwerpunktfragen abgefragt.
ERGEBNISSE IM DETAIL – Bundesfragebogen
DAS WOLLEN WIR
1.500 Euro Mindestlohn/-gehalt steuerfrei hilft vor allem Frauen
Ein Mindestlohn von 1.500 Euro muss für alle Branchen steuerfrei sein: Weit mehr als 200.000 Frauen verdienen derzeit weniger als 1.500 Euro bei Vollzeit. Die Gewerkschaften haben hier in den letzten Monaten mit ihren Verhandlungen viel erreicht. Der nächste Schritt ist, dass die ersten 1.500 Euro steuerfrei sein sollen. Gerade in frauendominierten Branchen sind die Löhne niedrig, wie etwa in den Bereichen Beherbergung und Reinigung. Ein Mindestlohn ist ein wichtiger Beitrag, um Armut zu vermeiden und trägt zur sozialen Sicherheit bei.
Gerechtigkeit mit Lohntransparenz
Der Plan A sieht ein Lohntransparenzgesetz vor, mit dem die Gehälter im Betrieb offen gelegt werden. Wenn eine Frau weiß, wie viel ihr männlicher Kollege mit gleicher Ausbildung, Berufserfahrung und Tätigkeit verdient, hat sie in den Gehaltsverhandlungen bessere Argumente bei der Hand. Denn Frauen verdienen im Schnitt noch immer 23 Prozent weniger als Männer.
Teilzeitarbeit verbessern
Wer Teilzeit arbeitet, muss leichter auf mehr Stunden oder in die Vollzeit wechseln können – dafür braucht es einen Rechtsanspruch. Auch bei Teilzeit sollen Überstundenzuschläge von 50 Prozent ausbezahlt werden.
Mehr Frauen in Top-Positionen: Die Quote kommt
Der Plan A sieht Quoten in Aufsichtsräten und Top-Positionen vor. Im Arbeitsprogramm der Regierung ist eine 30 Prozent Quote in den Aufsichtsräten großer Unternehmen ab 1.1.2018 fix. Die Quote wirkt. Das zeigen die Beschlüsse aus 2011 für die staatsnahen Unternehmen. Dort sind bereits 38 Prozent Frauen in Aufsichtsräten. In Deutschland gilt die Quote für die Privatwirtschaft seit Anfang 2016, das wollen wir uns als Vorbild nehmen.
Beruf und Familie – beides braucht Zeit
Der Ausbau der Kinderbetreuungsplätze ist auf Schiene muss aber zügig weitergehen. Spätestens ab 2020 gibt es einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz ab dem 1. Geburtstag. Ganztagsschulen in verschränkter Form entlasten die Familien und sollen kostenfrei sein.
Qualifizierte Weiterbildung
In Wien werden Frauen bei der Weiterbildung mit speziellen Programmen gefördert, damit sie ihre Karrierechancen verbessern können. Alleine heuer können rund 3.500 Frauen und WiedereinsteigerInnen von den Förderprogrammen des waff (Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds) profitieren. Der Wiener Gratiskindergarten ermöglicht außerdem eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie.