Frauenkonferenz, Wiener SPÖ-Frauen

Wiener SPÖ-Frauenkonferenz Frauen schaffen Zukunft

 

SPÖ Wien-Frauenkonferenz (1) – Häupl: Nicht die Sozialleistungen sind zu hoch, sondern die Löhne zu niedrig!

Utl.: Bürgermeister Michael Häupl als Eröffnungsredner bei Konferenz der Wiener SPÖ-Frauen, Grußworte von Frauenvorsitzender Gabriele Heinisch-Hosek

 

Die Frauenkonferenz 2017 der Wiener SPÖ wurde von der Wiener Frauensekretärin LAbg. Nicole Berger-Krotsch am Freitag in der Messe Wien eröffnet. Grußworte sprachen der Vorsitzende der Wiener SPÖ, Bürgermeister Michael Häupl und die SPÖ-Frauenvorsitzende Gabriele Heinisch-Hosek.****

„Gerade in der Wiener Organisation ist es eine sehr gute Tradition, dass wir uns als große politische Kampfeinheit sehen. Und wenn wir in der Geschichte der ArbeiterInnenbewegung zurücksehen, ist gerade in der Sozialdemokratie die Einbeziehung von Frauenpolitik ein Grundsatz. Nur was die Umsetzung der Grundsätze in die gesellschaftliche Wirklichkeit betrifft, da ist noch Luft nach oben“, stellte Häupl in seinen Grußworten fest. Die Forderung „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ wurde bereits im Gründungsprogramm von Hainfeld gefordert. Auch die gläserne Decke sei nach wie vor Realität. Frauen haben im Berufsleben nicht dieselben Chancen wie Männer. Dieser ungleiche Zugang zum Arbeitsmarkt beginne bereits bei der Ausbildung.

„Bildung ist vererbbar“, stellte Häupl hierzu fest und verwies auf StudentInnenzahlen, die diese Barriere untermauern würden. Auch die Zahlen der MindestsicherungsbezieherInnen zeigten, dass sehr viele Frauen Unterstützung brauchen würden. Diese Frauen seien oft auch halbtags beschäftigt und gering qualifiziert. „Es lässt sich deutlich ablesen, dass Frauen von schlechten Arbeitssituationen deutlich mehr betroffen sind als Männer.“ Darum sei der Einsatz für Frauenrechte ein Herzstück sozialdemokratischer Politik. Denn der Kampf für Gleichberechtigung und für eine erfüllende Arbeit sei die gemeinsame Herzensaufgabe von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern – von Frauen und Männern.

Der Kampf um ArbeitnehmerInnenrechte sei vielmehr der Kampf zwischen ArbeitnehmerInnen und jenen, die Arbeit zur Verfügung stellen. „Darum werden wir nicht dem Abbau von ArbeitnehmerInnenrechten zustimmen, genauso wenig wie dem Abbau von sozialen Errungenschaften. Alles, was damit erreicht werden soll, ist die Unfreiheit der ArbeitnehmerInen“, so Häupl. Darum müsse es unser Ziel sein, möglichst wenige SozialhilfebezieherInnen zu haben, weil sie ordentlich von ihrem Lohn leben können. „Nicht die Sozialleistungen sind zu hoch, sondern die Löhne sind zu niedrig!“, betonte Häupl.

Wesentlich für die Geschlechtergerechtigkeit sei die Vereinbarkeit von Familie, Job und Freizeit. Essentiell dafür sei die Frage der Kinderbetreuung. „Es gibt kein anderes Bundesland in Österreich mit einer so qualitätsvollen, ganztägigen Kinderbetreuung wie Wien mit nur ein bis drei Schließtagen pro Jahr“. Im Vergleich dazu geben es in Niederösterreich über 20 Schließtage bei Halbtagsbetreuung. „Ab z‘mittag können sich Mütter ihre Kinder um den Bauch binden“, merkte Häupl kritisch an. „Das macht den Unterschied aus, wenn man weiß, dass fast 80 Prozent der erwebstätigen Frauen in Wien einer Arbeit nachgehen und die Kinder bestmöglich betreut sind. „In Wien ist der Kindergarten keine Garderobe, sondern erste Bildungseinrichtung. Das ist sozialdemokratisch und unterscheidet uns von anderen konservativen Bundsländern“.

Zwtl.: Heinisch-Hosek: Befragung zum Thema Arbeit erhebt die Wünsche und Forderungen der Frauen vor Ort

SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende Nationalratsabgeordnete Gabriele Heinisch-Hosek bedankte sich in ihren Grußworten für die gute Zusammenarbeit mit den Wiener Frauen. „Gemeinsam setzen wir eine Vielzahl von Projekten und Aktionen um“, so Heinisch-Hosek. In ihrer Rede ging Heinisch-Hosek unter anderem auf die Halbjahreskampagne der SPÖ-Frauen ein. „Wir führen derzeit eine große Befragung zum Thema Arbeit durch, die auch regionale Unterschiede berücksichtigt“, sagte die Bundesfrauenvorsitzende. Dadurch können die Wünsche und Forderungen der Frauen zielgerichtet in der Umgebung erhoben werden. Die Befragung wird von den Frauen vor Ort bei Straßenaktionen, Hausbesuchen und Betriebsbesuchen durchgeführt. Auch online gibt es unter [http://wirmachenzukunft.frauen.spoe.at/wien] (http://wirmachenzukunft.frauen.spoe.at/wien) die Möglichkeit zur Beteiligung.

„Wien drückt bei der Gleichstellung aufs Tempo und ist in vielen Bereichen ein großes Vorbild. Das ist eurem unermüdlichen Einsatz zu verdanken“, so Heinisch-Hosek.

SPÖ Wien-Frauenkonferenz (2) – Brauner: Frauensolidarität stärken! Wir wollen, dass Frauen in allen Bereichen an die Spitze kommen

SPÖ/Wien/Frauen/Brauner/Konferenz

"Das Netzwerken war schon immer eine der großen Stärken der SPÖ-Frauen. Immer dann, wenn wir gemeinsam zusammen gestanden sind, waren wir stark. Wir dürfen in unserem frauenpolitischen Engagement nicht nachlassen, denn die bevorstehenden politischen und gesellschaftlichen Auseinandersetzungen werden uns alle gemeinsam brauchen", mit diesen Worten begrüßte die Frauenvorsitzende der Wiener SPÖ, Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner die Delegierten und Gäste bei der Konferenz der Wiener SPÖ-Frauen am Freitag.****

Es brauche weitere Fortschritte in der Frauenpolitik, international, in Österreich und natürlich auch in Wien. Diese könnten nur erkämpft werden, wenn die Frauenorganisation als beste Interessenvertretung für alle Frauen stark aufgestellt sei. Deshalb wurde die Kampagne "Frauen helfen Frauen helfen" initiiert. Hier können sich ältere und jüngere, neue Mandatarinnen, Erfahrene, Frauen aus Bezirken, aus der Fraktion und Organisationen vernetzen. Und es geht auch darum, Frauen aus NGOs und außerhalb der Partei mit Frauen innerhalb der Partei aktiv zusammenzubringen. "Das Ergebnis dieser Netzwerkarbeit muss sein, Frauenrechte abzusichern und gemeinsam auszubauen. Denn der feministische Spruch, der gilt immer noch: Wir wollen kein größeres Stück vom Kuchen, wir wollen die Hälfte der Bäckerei!", betonte die Frauenvorsitzende.

Denn Frauenrechte seien nicht in Stein gemeißelt und besonders wenn es wirtschaftlich eng werde, treffe es meistens zuerst die Frauen. So nehme Frauenfeindlichkeit vor allem im Netz zu. "Hass, gerade gegenüber Frauen, läuft Gefahr, salonfähig zu werden". Brauner erinnerte hierbei an den Konflikt, den Corinna Milborn letzte Woche mit Felix Baumgartner ausfechten musste. Er sei kein Einzelfall, denke man an den Rechtsruck in Polen, wo nun Abtreibungen verboten werden sollen, oder an die USA, in denen es "ein rabiater Grapscher ohne Realitätsbezug, dafür aber mit viel Hetze gegen eine absolute Stimmenmehrheit ins Präsidentenamt geschafft hat. Dagegen wollen, können, müssen und werden wir auftreten!"

Es gelte, solidarisch zu sein, konkrete Politik dagegen zu setzen und Frauenrechte offensiv zu verteidigen. "Und das tun wir auch! Denn es ist konkrete sozialdemokratische Frauenpolitik, wenn zum Beispiel Staatssekretärin Muna Duzdar konsequent und unbeugsam gegen Hass-Postings auftritt", stellte Brauner fest. So sei der Kampf gegen Gewalt an Frauen – ob im Netz oder außerhalb – eine der wichtigsten Aufgaben der SPÖ-Frauen.

Zwtl.: Bildung schafft Sicherheit

Für ein selbstbestimmtes Leben ohne Hass und Gewalt sei besonders Bildung notwendig. Denn Qualifikation ist Hilfe zur Selbsthilfe, gerade auch für Frauen. Bildung schaffe Sicherheit und helfe gegen Ängste. Genau das sei ein Kern sozialdemokratischer Politik. Wenn es wirtschaftlich enger werde, wenn Menschen zu Recht verunsichert seien, wenn die MillionärInnen mehr werden und gleichzeitig die Arbeitslosenzahlen stiegen, dann sei die Sozialdemokratie die einzige Partei, die darauf konkrete Antworten geben könne. "Durch konkrete Maßnahmen wie Ausbildung, Weiterbildung und durch Investitionen kümmern wir uns darum, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Jobchancen geben zu können. Arbeit ist unser Schwerpunkt!" Dabei gehe es um gute Arbeit, von der Männer und Frauen leben können, faire Arbeitsbedingungen und ein Einkommen zum Auskommen.

Fest stehe, soziale Sicherheit in der Gesellschaft brauche die Arbeiterinnen genauso wie die Ein-Personen-Unternehmeri<a></a>n. "Bildung und Qualifikation ist für die junge Frau, die ein Unternehmen gründen möchte, genauso wichtig, wie für die junge Frau in Lehrausbildung oder Schule". Die hoch qualifizierte Akademikerin, die Büromitarbeiterin oder die Verkäuferin: Sie alle brauchten eine Kinderbetreuung, auf die sie sich verlassen können, "und die für alle leistbar ist. Denn in Wien ist die Kinderbetreuung beitragsfrei und bleibt es auch! Hier gibt es keine Gegensätze, sondern wir haben den Auftrag, für alle, die uns in dieser Stadt brauchen, da zu sein“.

Zwtl.: Gute Arbeitsbedingungen gefordert: [www.frauenschaffenzukunft.at] (http://www.frauenschaffenzukunft.at/)

Darum fordern die SPÖ-Frauen auch faire Arbeitsverhältnisse, eine verpflichtende Lohntransparenz für Unternehmen, qualifizierte Weiterbildung, die Einführung verpflichtender Frauenquoten, einen Mindestlohn von 1.500 Euro bei Vollzeitbeschäftigung und eine gute Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit. Für eine faire Arbeitswelt ist auch – immer noch – ein Umdenken bei der Arbeit im Haushalt notwendig, denn sie wird immer noch zu gut zwei Drittel von Frauen erledigt.

"Dieses Ziel wollen wir auch mit unserer gemeinsamen Kampagne "Frauen schaffen Zukunft" vorantreiben. Im Fokus stehen die konkreten Anliegen der Frauen für eine bessere Arbeitswelt. Daher befragen die SPÖ-Frauen die Wienerinnen auch vor Ort nach ihren Wünschen und Ideen. In den Betrieben, wo die Frauen arbeiten und an jenen Orten, wo sich Frauen vermehrt aufhalten".

Auf Stadtebene setzt Wien bereits viele Hebel für mehr Gleichberechtigung in der Arbeitswelt in Bewegung: durch Quoten und Einkommenstransparenz, durch die Koppelung der öffentlichen Auftragsvergabe an frauenfördernde Maßnahmen oder durch die Veröffentlichung des Einkommensberichts.

Diese Maßnahmen zeigen Wirkung: Die Wienerinnen verdienen am meisten, sind am besten ausgebildet und auch die Erwerbsquote liegt mit 78,7 Prozent deutlich über dem österreichischen Durchschnitt mit 74,2 Prozent. Diesen Unterschied sieht man auch am Gender Pay Gap, der in Wien mit minus 17,99 Prozent am geringsten ist. "Ein Grund dafür ist, dass wir Frauen in unserer Stadt gezielt unterstützen. Der Gratis-Kindergarten ermöglicht eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Und Frauen werden bei der Weiterbildung mit speziellen Programmen gefördert, damit sie ihre Karrierechancen verbessern können", so Brauner. Alleine heuer können rund 3.500 Frauen und Wiedereinsteigerinnen von den Förderprogrammen des waff (Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds) profitieren.

Aber damit geben sich die Wiener SPÖ-Frauen noch lange nicht zufrieden. "Wir haben noch viel vor. Wir wollen, dass Frauen in allen Bereichen vertreten sind und an die Spitze kommen. Das geht nur mit klaren sozialdemokratischen Positionen, das braucht aber auch sozialdemokratische Mehrheiten", betonte Brauner abschließend. Umso wichtiger sei schon jetzt der Blick in die Zukunft. "Gerade für die Nationalratswahlen braucht es starke Frauen, die sich geschlossen für die SPÖ einsetzen und konservativen Kräften etwas entgegenhalten, wenn diese gegen Mindestlohn und ArbeitnehmerInnenschutz auftreten und bei den Ärmsten der Armen sparen wollen. Es braucht starke Frauen, die die Männerpartei der Hetzer und Angstmacher weiterhin in die Schranken weisen. Kämpfen wir daher in den nächsten Monaten mit voller Kraft gemeinsam dafür, dass an uns Frauen kein Weg vorbei führt. Kämpfen wir dafür, dass eine Frauenpolitik, die Selbstverwirklichung und Selbstbestimmung realisiert, ganz oben auf der politischen Agenda ankommt – nicht nur in der SPÖ, sondern in ganz Österreich. Das ist die Politik, für die die Wiener SPÖ steht!" (Forts.) nk
 

OTS0255 CI, II 28.04.2017 20:07:36

 

SPÖ Wien Frauenkonferenz (3): Gerechtigkeit heißt, jene stärken, die nicht die lauteste Stimme haben

Utl.: Talkrunde mit Pamela Rendi-Wagner, Sandra Frauenberger, Eva Czernohorszky und Gerlinde Hauer über gute Arbeitsbedingungen für Frauen.

Frauen/SPÖ

Die Vielfalt der Frauenbewegung der SPÖ Wien zeigte sich auf der Frauenkonferenz auch in der Anzahl der Anträge. Zwölf unterschiedliche Themenbereiche wurden rege diskutiert, darunter zum Beispiel die Forderung nach einer Frauenquote in der Privatwirtschaft, die soziale Absicherung von Vereinbarkeit für selbständig erwerbstätige Frauen, der Schutz von Frauen und Mädchen vor HIV/Aids oder die Wichtigkeit der internationalen Solidarität in Bezug auf das Selbstbestimmungsrecht der Frauen. Außerdem setzten sich die Delegierten mit Anträgen für ein Wiener Frauentaxi, für eine "Palliativ-Initiative für Wien" und für ein Peer-To-Peer-Schulprojekt auseinander. Nach der Behandlung der Anträge ging es weiter mit einem Talk. Unter dem Motto "Frauen schaffen Zukunft" diskutierten Frauenministerin Pamela Rendi-Wagner, die Stadträtin für Soziales, Gesundheit und Frauen Sandra Frauenberger, Eva Czernohorszky, Abteilungsleiterin Technologie Services der Wirtschaftsagentur Wien und Gerlinde Hauer von der Arbeiterkammer Wien, Abteilung Frauen und Familie. Dabei ging es unter anderem um Frauenquoten, faire Arbeitsplätze, Mädchenförderung und gute Rahmenbedingungen, damit Frauen beruflich weiterkommen. Frauenberger: Ungleichheiten aufdecken "In Wien nehmen wir aktive Frauenförderung ernst und begnügen uns nicht nur mit Lippenbekenntnissen", stellte dazu Gesundheits-, Sozial- und Frauenstadträtin Sandra Frauenberger fest. Deswegen werde heuer der zweite Wiener Gleichstellungsmonitor veröffentlicht. "Wir wollen messen, ob wir mit unseren Aktivitäten erfolgreich sind. Zahlen, Daten und Fakten waren in der Geschichte der Frauenbewegung immer ein wichtiges Mittel, um Ungleichheit aufzudecken. Deswegen haben wir in Kooperation mit dem AK-Frauenreferat eine Studie erstellt, die sich einer der historisch wichtigsten Forschungen der Arbeiterinnengeschichte widmet", so Frauenstadträtin Sandra Frauenberger. Vor 85 Jahren wurde die Erhebung »So leben wir … 1320 Industriearbeiterinnen berichten über ihr Leben" von Käthe Leichter veröffentlicht. Damals wurde das Leben von Arbeiterinnen um 1930 ausführlich erfasst und damit ein Meilenstein in der Sozialforschung gesetzt. Anlässlich dieses Jubiläums wurde die Neuauflage dieser Studie von der Frauenabteilung der Stadt Wien, MA 57, gemeinsam mit dem Frauenreferat der Arbeiterkammer erstellt. "Denn Gerechtigkeit heißt für uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten auch, die Lebensrealitäten derer zu kennen, die nicht die lauteste Stimme und die stärkste Lobby haben", betonte Frauenberger. Rendi-Wagner: Gemeinsam die Situation für Frauen in ganz Österreich verbessern Um Gerechtigkeit im Arbeitsleben ging es auch Frauenministerin Pamela Rendi-Wagner. "Was brauchen Frauen, damit es ihnen im Arbeitsleben gut geht? Sie brauchen gerechte Entlohnung, faire Chancen, um nach oben zu kommen und gute Rahmenbedingungen, um Beruf und Familie zu vereinbaren. Wien ist in vielerlei Hinsicht Vorbild, wenn es darum geht, diese Rahmenbedingungen zu schaffen. Die Lohnschere ist niedriger als im Österreichschnitt und die Kinderbetreuung – gerade bei den Unter-Dreijährigen – vorbildlich. Das haben wir einer starken sozialdemokratischen Frauenpolitik zu verdanken", stellte Frauenministerin Rendi-Wagner fest. "Gemeinsam müssen wir dafür sorgen, die Situation für Frauen in ganz Österreich zu verbessern. Daher brauchen wir einen Mindestlohn von 1.500 Euro, mehr Lohntransparenz, ein zweites Gratiskindergartenjahr und eine Quote für Führungspositionen in der Privatwirtschaft", so Rendi-Wagner. Hauer: Einkommensgerechtigkeit braucht Maßnahmen auf betrieblicher Ebene Gerlinde Hauer von der Arbeiterkammer Wien hielt zu Arbeitsbedingungen fest: "Verstärkte digitale Arbeitsformen, wie z.B. in Form von Home-Office-Tätigkeiten schaffen nicht per se bessere Arbeitsbedingungen und eine Erleichterung bei der Vereinbarkeit. Hier wäre es sinnvoll, sich verstärkt mit neuen Arbeitsorganisationsformen auseinanderzusetzen, wie beispielsweise dem holländischen "Buurtzorg"-Modell in der mobilen Pflege, und mit geschlechtergerechten Arbeitszeitmodellen, wie zum Beispiel einer Familienarbeitszeit – ein Modell, das in Deutschland viel diskutiert wird." Hauer betonte, dass die ungleiche Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit auch in Zeiten des digitalen Wandels eine zentrale Herausforderung bleibe, ebenso wie die Bekämpfung geschlechtsspezifischer Einkommensunterschiede. "Hier braucht es Maßnahmen auf vielen verschiedenen Ebenen, insbesondere auch auf der betrieblichen Ebene. Instrumente, wie die Einkommensberichte, sind wichtige Hebel in Richtung mehr Einkommensgerechtigkeit, die ausgebaut werden müssen". Wahlergebnis: Renate Brauner als Frauenvorsitzende wiedergewählt Bei der heutigen Frauenkonferenz der Wiener SPÖ wurde auch das Wiener Frauenkomitee wiedergewählt. Renate Brauner wurde als Vorsitzende der Wiener SPÖ Frauen mit 78,7 Prozent bestätigt. Das Präsidium bestehend aus Nationalrätin Petra Bayr (94,1 Prozent), Stadträtin Sandra Frauenberger (87,8 Prozent) und Nationalrätin Andrea Kuntzl (95,2 Prozent) wurde ebenfalls mit großer Mehrheit wiedergewählt. Neu ins Präsidium gewählt wurde Nationalrätin Nurten Yilmaz mit 83,5 Prozent. Gemeinderätin Nicole Berger-Krotsch wurde als Wiener SPÖ-Frauensekretärin bestätigt. Renate Brauner bedankte sich bei allen Delegierten für das große Vertrauen.