Yildirim/Wurm: „Der Kampf für Gleichberechtigung ist noch lange nicht zu Ende. Wir nehmen die Zukunft in die Hand.“
Gleichberechtigung ist noch immer keine Selbstverständlichkeit. Ob bei den Löhnen, bei der Beteiligung von Frauen in Politik oder Wirtschaft oder angesichts reaktionärer Tendenzen in- und außerhalb Europas, die Frauenrechte einmal mehr in Frage stellen. „Wir nehmen die Zukunft in die Hand, wir machen Zukunft, denn von selbst geht gar nichts. Seitens der SPÖ-Frauen ist das einerseits ein Versprechen, andererseits ein Aufruf an Frauen und Männer, sich für Gleichberechtigung stark zu machen“, sagten heute Landesfrauenvorsitzende Selma Yildirim und SPÖ-Frauensprecherin im Parlament Gisela Wurm anlässlich des Internationalen Frauentages.
„Wir schreiben das Jahr 2017. Da dürfte es reine Männergremien längst nicht mehr geben. Dennoch wird z.B. der Beirat eines Landesinstitutes für Gesundheit ausschließlich mit Männern besetzt, sind Chefetagen von Landesunternehmen Männerdomänen und arbeiten in Führungspositionen in der Landesverwaltung nur 17% Frauen. Papier ist geduldig, wir sind es nicht mehr. Die schwarz-grüne Landesregierung soll endlich ernsthafte Frauenförderung betreiben“, so Selma Yildirim.
Tirol hinkt frauenpolitisch in vielen Bereichen hinterher. Der Einkommensunterschied beträgt 25%. Nur die Hälfte der Kindergärten in Tirol bieten nach 14 Uhr noch Betreuung an und lediglich 30% der Kinder zwischen 3 und 5 Jahren haben einen Betreuungsplatz, der dem Vereinbarkeitsindex (VIF) entspricht. Das lange versprochene neue Frauenhaus gibt es immer noch nicht.
Nicht zufrieden sind die SPÖ-Frauen auch mit dem Anteil der Frauen in der Politik. Frauensprecherin Gisela Wurm will im Zuge der Diskussion über die Wahlrechtsreform den Frauenanteil im Parlament heben und hat dazu Initiativen gesetzt: „Freiwilligkeit reicht nicht; wir brauchen endlich Verbindlichkeit.“ Sie schlägt eine sukzessive Anhebung der Frauenquote vor, die bei Nichteinhaltung sanktioniert wird.
„Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist eine Staatszielbestimmung. Es ist einer modernen Demokratie nicht würdig, wenn die Hälfte der Bevölkerung nicht entsprechend im Parlament repräsentiert ist“, so Wurm.
Es gibt aber auch Positives zu berichten. „Die SPÖ-geführte Bundesregierung hat einige für Frauen ganz wesentliche Entscheidungen auf Schiene gebracht: 1500,- Euro Mindestlohn, Quoten in der Privatwirtschaft und das verpflichtende 2. Gratis-Kindergartenjahr“, freuen sich Yildirim und Wurm. Diese Themen sind es, die zusammen mit den Forderungen des Plan A nach einem Lohntransparenzgesetz und einem Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem 1. Lebensjahr und mit der Zukunft der Arbeitswelt den Frühjahrsschwerpunkt der SPÖ-Frauen bilden.