Internationaler Frauentag 2017

Wir brauchen mehr Tempo bei der Gleichstellung. Darüber sind sich alle in der Sozialdemokratie einig. Lesen Sie Stimmen zum Internationalen Frauentag 2017.

 

Heinisch-Hosek/Brunner zum Internationalen Frauentag: Wir drücken bei der Gleichstellung aufs Tempo

Arbeit und Digitalisierung stehen im Zentrum der Aktionen und Veranstaltungen der SPÖ-Frauen

„Wir drücken bei der Gleichstellung aufs Tempo“, sagten heute SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende Gabriele Heinisch-Hosek und SPÖ-Bundesfrauengeschäftsführerin Andrea Brunner gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. In ganz Österreich machen die SPÖ-Frauen rund um den Internationalen Frauentag Veranstaltungen und Aktionen zum Thema Arbeit.

„Neue Technologien, Computerprogramme, Roboter – durch die Digitalisierung entwickelt sich die Arbeitswelt rasant. Wir wollen, dass Frauen von der Digitalisierung profitieren“, so die SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende. Welche Chancen und Herausforderungen die Digitalisierung und daraus resultierende neue Arbeitsprozesse für Frauen bietet, darüber informiert auch eine eigene Veranstaltungsreihe (Infos www.frauen.spoe.at).

„Die Zeit drängt. Wir müssen den Plan A für Frauen zügig umsetzen. Die zentralen Themen sind für uns dabei ein Mindestlohn von 1.500 Euro, ein innerbetriebliches Lohntransparenzgesetz, Quoten für Aufsichtsräte in der Privatwirtschaft und der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz ab dem 1. Lebensjahr“, so Heinisch-Hosek und Brunner.

FSG-Fetik: Unternehmen sollen ihren Beitrag zur Flexibilisierung leisten

Längere Arbeitszeiten ohne flächendeckende, leistbare Kinderbildungseinrichtungen undenkbar

„Ihre gebetsmühlenartige Forderung nach mehr Flexibilität können die Arbeitgeber am besten an sich selbst adressieren: Frauen leisten zwar zwei Drittel der Betreuungsarbeit, haben aber oft Schwierigkeiten, kurzfristig frei nehmen zu können, wie das kurzfristige angesetzte Termine, etwa in der Schule, oder akut auftretende Probleme nunmal erfordern“, kommentiert Ilse Fetik, Frauenvorsitzende der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG) im ÖGB im Vorfeld des Internationalen Frauentags. Diese mangelnde Flexibilität bestätigt eine Studie der Statistik Austria, demnach haben 33 Prozent kaum die Möglichkeit, sich kurzfristig frei zu nehmen. Mehr als ein Drittel der ArbeitnehmerInnen haben Probleme, flexibel freie Tage konsumieren zu können. Besonders betroffen sind Frauen, Beschäftigte im Verkauf sowie in der Maschinenbedienung und HilfsarbeiterInnen.

Dazu kommt, dass in Österreich nach wie vor ein Mangel an Kinderbetreuungsplätzen herrscht, so Fetik weiter: „Bei den Unter-Dreijährigen fehlen 21.000 Plätze zur Erreichung des Barcelona-Ziels, für mindestens ein Drittel der Kleinkinder einen Betreuungsplatz zu haben. Von Kindergärten, die sich mit ihrer Vollzeitbeschäftigung vereinbaren lassen, können viele Eltern nur träumen: vier von zehn Kindergärten in Österreich sperren vor 15.00 Uhr. Natürlich sind AlleinerzieherInnen davon stärker betroffen.“

Ohne flächendeckende, qualitativ gute und vor allem leistbare Kinderbildungseinrichtungen wäre eine weitere Flexibilisierung der Arbeitszeiten praktisch unmöglich, so Fetik abschließend: „Auch Unternehmen sollen ihren Beitrag zur Flexibilisierung leisten, indem sie einerseits in Betriebskindergärten investieren und sich andererseits stark machen für den Ausbau der öffentlichen Kinderbetreuung. Kinder und Beruf dürfen kein Widerspruch sein – sowohl für die Zukunftsfähigkeit der Betriebe als auch für die der gesamten Volkswirtschaft ist die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen am Wirtschaftsprozess unabdingbar.“

Bayr zum Internationalen Frauentag: Gleichberechtigung in allen Ländern der Welt vorantreiben

Frauen müssen über ihren Körper selber bestimmen können!

“Die Gleichberechtigung von Mädchen und Frauen ist national wie international noch nicht gelebte Realität”, bedauert Petra Bayr, SP-Bereichssprecherin für globale Entwicklung anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März und erinnert an die Agenda 2030: „Das nachhaltige Entwicklungsziel Nummer 5 der Agenda 2013 zu Gendergerechtigkeit und Empowerment von Frauen und Mädchen, sowie das Ziel 4 zu Bildung sind für die Gleichberechtigung der Geschlechter essentiell“, unterstreicht Bayr. Österreich müsse für deren Erreichen wesentliche Beiträge leisten und dürfe seine internationalen Verpflichtungen in der Entwicklungszusammenarbeit nicht vergessen. ****

Muttonen zum Weltfrauentag: Müssen das Potenzial von Frauen für Diplomatie und internationale Sicherheitspolitik nutzen
Frauen noch immer in Führungspositionen aller Gesellschaftsbereiche unterrepräsentiert

Anlässlich des Weltfrauentages fordert die außenpolitische Sprecherin der SPÖ und amtierende Präsidentin der Parlamentarischen Versammlung der OSZE Christine Muttonen die ungleiche Vertretung von Frauen und Männern in Wirtschaft und Politik konsequent weiter zu verringern. „Es gibt keinen Grund, warum Frauen nicht in den höchsten Positionen vertreten sein sollten, sei es in der Wirtschaft, in der Politik oder in der internationalen Diplomatie“, erklärte Muttonen. „Frauen verfügen über ein enormes Potenzial, das wir nutzen müssen“, sagte Muttonen heute, Mittwoch.

In den letzten Jahren seien zwar fraglos Fortschritte erreicht worden, aber trotzdem sind Frauen in den Führungspositionen aller gesellschaftlich entscheidenden Bereiche noch immer unterrepräsentiert. Das gilt auch für die Sicherheitspolitik. Muttonen verwies beispielsweise darauf, dass sie selbst in der 25-jährigen Geschichte der OSZE-PV erst die zweite Präsidentin ist. Dabei sei Sicherheitspolitik ohne die ausreichende Beteiligung von Frauen wenig erfolgversprechend.

„Fünfzig Prozent der Weltbevölkerung sind Frauen. Neben Kindern sind sie am stärksten von politischer Instabilität, Armut und den Folgen des Klimawandels betroffen. Frauen nicht an sicherheitsrelevanten Entscheidungen zu beteiligen, ist daher nicht nur diskriminierend, sondern auch kontraproduktiv. Wollen wir friedliche, sichere und stabile Gesellschaften schaffen und erhalten, brauchen wir die Erfahrungen, die Expertise und die sicherheitspolitischen Ideen von Männern und Frauen gleichermaßen“, schlussfolgert Muttonen.

Die OSZE und ihre Mitgliedstaaten müssen weiter daran arbeiten, die Partizipation von Frauen innerhalb der Sicherheitsorganisation selbst, aber auch in den nationalen Regierungen und Parlamenten zu stärken. Darauf wird Muttonen gemeinsam mit der Sonderbeauftragten für Geschlechterfragen der OSZE-PV einen besonderen Schwerpunkt in ihrer Präsidentschaft legen.
Der Frauentag beleuchtet heuer die Arbeitswelt: Das Schließen der Einkommensschere, die gerechte Aufteilung unbezahlter Arbeit zwischen den Geschlechtern sowie Armutsreduktion vor allem von Frauen und Mädchen stehen im Mittelpunkt. „Solange weniger Mädchen Zugang zu Bildung haben und solange Mädchen gegen deren Willen verheiratet und schwanger werden, ist die Gleichberechtigung noch in weiter Ferne“, bedauert Bayr und ermutigt Außenminister Kurz, die Kampagne „She Decides“ politisch und finanziell zu unterstützen. She Decides wurde von der niederländischen Entwicklungsministerin ins Leben gerufen, um die finanziellen Einbußen im Bereich der Familienplanung durch die von US-Präsident Trump wiedereingeführte Global Gag Rule zu minimieren.

Regner zum Internationalen Frauentag: Voller Einsatz für Frauenrechte in Europa

„Die Zustimmung der Österreicherinnen zur Europäischen Union steigt weiter an – das sind erfreuliche Nachrichten. Die Zukunft der EU ist weiblich“, so Evelyn Regner, Delegationsleiterin der SPÖ-EU-Abgeordneten, anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März.

Laut einer Studie der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik sind 70 Prozent der Frauen EU-Befürworterinnen, bei den Männern sind es lediglich 64 Prozent. Über zwei Jahrzehnte hinweg waren Frauen Europa gegenüber kritischer eingestellt als Männer.

„Dieses neu gewonnene Vertrauen in die EU müssen wir ausbauen und die soziale und wirtschaftliche Stellung von Frauen in Europa verbessern. Als Chefverhandlerin des Europäischen Parlaments für die gerechte Vergabe von Aufsichtsratsposten setze ich mich für mehr Transparenz und Chancengleichheit ein. Ein Blick in die Chefetagen von europäischen Unternehmen zeigt, dass es viel zu wenige Frauen an der Spitze gibt“, sagt Regner. Damit in Zukunft mehr Frauen die gläserne Decke durchbrechen, braucht es dringend eine politische Einigung auf europäischer Ebene. Die EU-weite Richtlinie, die vom EU-Parlament 2013 verabschiedet wurde, würde vor allem auch den Unternehmen selbst nutzen, da durch transparente Verfahren die Bestqualifzierten zum Zug kommen und alte Männerbünde aufgebrochen werden. "Immer noch weigern sich einige EU-MinisterInnen im Rat, der Richtlinie zuzustimmen und verhindern so einen wichtigen Schritt für die Gleichstellung von Männern und Frauen“, so Regner, Mitglied im Frauenrechtsausschuss.

"Bundeskanzler Christian Kern bringt mit seinem Vorstoß einer Frauenquote für private Unternehmen in Österreich das Thema wieder auf den Tisch und erhöht damit auch den Druck für eine europaweite Lösung. In der Gleichstellungspolitik brauchen wir offenbar einen langen Atem und viel Geduld. Wir SozialdemokratInnen werden weiter dafür kämpfen.“

Königsberger-Ludwig fordert Recht auf Selbstbestimmung, Gewaltfreiheit und Vorurteilsfreiheit für Frauen mit Behinderungen

Abgeordnete schlägt Datenerhebung zur Lebens- und Arbeitssituation vor

Anlässlich des heutigen Frauentags macht Ulrike Königsberger-Ludwig, SPÖ-Sprecherin für Menschen mit Behinderungen, auf die Mehrfachdiskriminierung von Frauen mit Behinderungen aufmerksam. „Wenn wir von struktureller Benachteiligung von Frauen in Österreich reden und sie bekämpfen wollen, müssen wir auch die Rechte von Frauen mit Behinderungen im Blick behalten. Dazu gehören das Recht auf eine selbstbestimmte, vorurteilsbefreite Sexualität, das Recht auf Gewaltfreiheit sowie das Recht auf Unabhängigkeit und berufliche Entfaltung am Arbeitsmarkt“, macht Königsberger-Ludwig heute, Mittwoch, deutlich.

Außerdem muss sichergestellt sein, dass die Integrität von Mädchen und Frauen, die durch Pflegebedarf auf die Hilfe Dritter angewiesen sind, geschützt ist und deren Verletzungen sowie Gewalt Konsequenzen nach sich ziehen.

Darüber hinaus schlägt Königsberger-Ludwig eine bundesweite Datenerhebung zur Lebens- und Arbeitssituation von Frauen mit Behinderungen vor. „So könnten wir gezielt untersuchen, welche Bedürfnisse und welche Probleme diese Frauen haben und welche Lücken es noch zu schließen gilt“, so die Abgeordnete.

Königsberger-Ludwig ist innerhalb der SPÖ in einer eigens für den Plan A eingesetzten Arbeitsgruppe zum Thema Menschen mit Behinderungen aktiv. Die Arbeitsgruppe wird zukunftsweisende Konzepte erarbeiten, um Hürden für Menschen mit Behinderungen in Österreich abzubauen. Frauen mit Behinderungen stehen hierbei besonders im Fokus.

Wiener SPÖ-Frauen zum Frauentag: Es ist Zeit für volle Gleichstellung!

Kampagne „Frauen schaffen Zukunft“ stellt Arbeitswelt von Frauen in den Mittelpunkt, Start der Frauenumfrage: www.frauenschaffenzukunft.at

„Seit über 100 Jahren wird der Frauentag am 8. März begangen. Es ist ein Freudentag, um anzuerkennen, was bereits alles erreicht wurde. Aber es ist auch ein wichtiger Anlass, um darauf hinzuweisen, was Frauen noch brauchen“, betont die Wiener SPÖ-Frauenvorsitzende, Finanzstadträtin, Mag.a Renate Brauner anlässlich des Frauentags. Heuer steht die Arbeitswelt von Frauen im Mittelpunkt der Kampagne der Wiener SPÖ-Frauen zum Frauentag. Denn ein sicherer Arbeitsplatz, gute Arbeitsbedingungen, gerechte Bezahlung sowie ein ausgeglichenes Verhältnis von Arbeit und Freizeit seien essentiell für ein gutes, selbstbestimmtes und unabhängiges Leben. „Unser Ziel ist es, gemeinsam gute Bedingungen für eine gute Arbeitswelt für Frauen zu schaffen“, so Brauner.

Dabei gehe es vor allem um das gemeinsame Anpacken. Nur, wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen, können positive Veränderungen bewirkt werden. „Unternehmen, Politik und Gewerkschaft sind gleichermaßen gefragt, den Weg in Richtung Gleichberechtigung zu gehen“, stellt Brauner dazu fest. „Wir möchten alle Frauen unterstützen, ihr Leben nach ihren Wünschen und Bedürfnissen zu gestalten. Dabei sind die SPÖ Frauen und die Gewerkschaft starke Partnerinnen an der Seite der Wienerinnen!“

Für eine bessere Arbeitswelt fordern die Wiener SPÖ-Frauen:

* Faire Arbeitsverhältnisse
* Verpflichtende Lohntransparenz für Unternehmen
* Qualifzierte Weiterbildung
* Einführung verpfichtender Frauenquoten
* Mindestlohn von 1.500 Euro bei Vollzeitbeschäftigung
* Gute Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit

Für eine faire Arbeitswelt ist auch ein Umdenken in punkto Aufteilung unbezahlter Arbeit wie Haushalt, Kinderbetreuung oder Pflege grundlegend. Letztere wird zu gut zwei Drittel von Frauen erledigt.

„Ebenso wie Männer haben auch Frauen das Recht auf ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben. Damit die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben nicht zu einem Drahtseilakt für Frauen wird, bedarf es entsprechender Maßnahmen, die es Frauen ermöglichen, einer Vollzeitbeschäftigung nachzugehen. Neben ausreichend Kinderbetreuungsplätzen gehört dazu auch die gerechte Aufteilung unbezahlter (Haus-) Arbeit innerhalb einer Lebensgemeinschaft“, betont dazu die Frauensekretärin der Wiener SPÖ, LAbg. Nicole Berger-Krotsch. „Gemeinsam können wir es schaffen, dass alle, Frauen ebenso wie Männer, ein Auskommen mit ihrem Einkommen haben.“

Weiterbildungsprogramme für Frauen
Für mehr Geschlechtergerechtigkeit werden in Wien umfangreiche Maßnahmen gesetzt. Darum ist hier die Lohnschere im Österreichvergleich am geringsten und das Einkommen für Frauen am höchsten. „Grund dafür ist, dass wir Frauen in Wien gezielt unterstützen: Der Gratiskindergarten ermöglicht eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Genauso werden Frauen bei der Weiterbildung mit speziellen Programmen gefördert, damit sie ihre Karrierechancen verbessern können“, betont dazu die Frauenstadträtin Sandra Frauenberger.

In Wien wird die gläserne Decke außerdem auf vielfältige Art und Weise durchbrochen und damit die Einkommensschere weiter geschlossen: durch Quoten und Einkommenstransparenz auf Stadtebene, durch die Koppelung der öffentlichen Auftragsvergabe an frauenfördernde Maßnahmen sowie durch die Veröffentlichung des Einkommensberichts.

Start der Frauenumfrage www.frauenschaffenzukunft.at
Im Fokus der Kampagne stehen auch konkrete Anliegen der Wienerinnen für eine bessere Arbeitswelt. Ab 8. März können die Wienerinnen aktiv mitmachen: Unter www.frauenschaffenzukunft.at geht’s um die Meinung der Frauen zu Weiterbildung, Vereinbarkeit und Arbeitszeit. „Wir möchten gemeinsam mit den Wienerinnen die Arbeitswelt in ihrem Sinne weiter verbessern. Darum freuen wir uns über jede Frau, die mitmacht und uns über ihre Erfahrungen berichtet und uns ihre wichtigsten Anliegen und Wünsche mitteilt“, so Brauner.

Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März 2017 findet außerdem in allen Bezirken ein Aktionstag zur Kampagne statt, außerdem sind Betriebsbesuche gemeinsam mit der Gewerkschaft geplant. Alle wienweiten Termine sind unter wien.spoe-frauen.at abrufbar.

„Am Frauentag geht es darum, den Kampf für Frauenrechte jedes Jahr verstärkt ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Wir lassen nicht nach, sondern werden Frauen weiter unterstützen und uns für ihre Rechte stark machen. Denn nur gemeinsam brechen wir verkrustete Strukturen auf. Gemeinsam machen wir Wien für die Frauen besser“, hält dazu die Landesparteisekretärin der Wiener SPÖ, LAbg. Sybille Straubinger fest.

In Erinnerung an die kürzlich verstorbene SPÖ-Frauenministerin betonen die Politikerinnen abschließend: „Sabine Oberhauser sagte, dass Politik das Bohren harter Bretter sei. Bei Frauenpolitik komme noch eine Stahlplatte hinzu. Wir bohren an dieser Stahlplatte mit Nachdruck weiter. Es ist an der Zeit, dass die Teilhabe von Frauen in allen Bereichen, ob am Arbeitsplatz, in der Gesellschaft oder der Politik, nicht die Ausnahme, sondern die Norm ist. Es ist Zeit für volle Gleichstellung!“

 

Duzdar/Schmidt/Laimer: Arbeit im digitalen Wandel – Chancen für Frauen schaffen

Internationaler Frauentag: SPÖ NÖ fordert weiterhin 1.700 Euro brutto Mindestlohn

„Die Digitalisierung ist eine Chance, die wir aktiv nützen und mitgestalten müssen. Es geht um den gesellschaftlichen Mehrwert und die neuen Möglichkeiten. Wir dürfen dabei aber auch nicht die Schattenseiten vergessen. Insbesondere der Hass im Netz trifft Frauen massiv. Dagegen gilt es vorzugehen, was wir mit der von mir als Digitalstaatssekretärin koordinierten Initiative #GegenHassimNetz machen. Mit der kommenden Meldestelle und Informationsmaterial unterstützen wir aktiv die Betroffenen“, sagt Staatssekretärin Muna Duzdar.

Neue Technologien, Computerprogramme, Roboter – die Digitalisierung beeinflusst auch Ausbildung und Arbeitsmarkt massiv. „Wir wollen die Zukunft der Arbeit aktiv gestalten und mehr Chancen für Frauen schaffen – etwa durch gezieltere Qualifizierung oder verstärkte Investitionen durch Unternehmen und die öffentliche Hand“, sagt Landesfrauenvorsitzende Elvira Schmidt anlässlich des Internationalen Frauentages. Die SPÖ-Frauen starten eine Umfrage gemeinsam mit den FSG-Frauen – bei Hausbesuchen und Straßenaktionen sowie in Betrieben. Im Mittelpunkt stehen Wünsche, Vorstellungen und Forderungen von Frauen zum Thema Arbeit. Die Ergebnisse sollen Ende Juni präsentiert werden.

„Die Digitalisierung birgt vor allem für Menschen mit niedriger Qualifikation ein höheres Automatisierungsrisiko. Demgegenüber erhöht sich jedoch der Bedarf an hochqualifizierten Fähigkeiten. Die Chancen, dieser Polarisierung entgegenzuwirken, liegen in der Bereitschaft für lebensbegleitende Weiterbildung, um mit den strukturellen Veränderungen besser mitzukommen oder auch in neu entstehende Berufsfelder umsatteln zu können. Darum liegt unser Focus auch auf lebenslanger Aus- und Weiterbildung“, erklärt Schmidt. Wichtig sei ihr auch ein Lohntransparenzgesetz, wie es im Plan A vorgesehen ist: „Wenn eine Frau weiß, wie viel ihr männlicher Kollege mit gleicher Ausbildung, Berufserfahrung und Tätigkeit verdient, hat sie in den Gehaltsverhandlungen bessere Argumente. Denn Frauen verdienen im Schnitt noch immer 23 Prozent weniger als Männer.“

70 Prozent der Berufe, die es in 25 Jahren geben werde, kenne man heute noch nicht, sagt SPÖ NÖ Landesgeschäftsführer Robert Laimer. Klar sei aber, dass sie hohe Kompetenzen im Bereich der digitalisierten Medien fordern werden. „Die Politik muss dafür Sorge tragen, dass niemand durch die veränderten Arbeitsbedingungen auf der Strecke bleibt und vor allem die unteren Einkommen stärker vom digitalen Wandel profitieren. Weit mehr als 200.000 Frauen verdienen derzeit weniger als 1.500 Euro bei Vollzeit. Gerade in frauendominierten Branchen sind die Löhne niedrig, wie etwa in den Bereichen Beherbergung und Reinigung. Der im Plan A festgelegte Mindestlohn von 1500 Euro brutto ist ein wichtiger Zwischenschritt zu dem von der SPÖ NÖ geforderten Mindestlohn von 1.700 Euro, um Armut entgegenzuwirken und er trägt zur sozialen Absicherung bei“, sagt Laimer.

LAbg. Vladyka: Plan A für Frauen umsetzen!

Weiterer Ausbau von ganztägigen Kinder-Bildungseinrichtungen und 1.500 Euro Mindestlohn sind erste Schritte in eine gleichberechtigte Zukunft

Das gänzliche Schließen der Einkommensschere zwischen Mann und Frau liegt wohl mit einer Spannweite von 22,94 % in NÖ noch in reichlich weiter Ferne. „Daher müssen die notwendigen Schritte aus dem Plan A nun schleunigst angegangen werden. Im Mittelpunkt davon muss zum einen der Mindestlohn – 1.500 Euro können hier jedoch nur ein Zwischenschritt zu unserer SPÖ NÖ-Forderung nach 1.700 Euro sein – zum anderen der ganztägige Ausbau der Kinder- und Kleinstkind-Bildungseinrichtungen stehen“, so LAbg. Christa Vladyka, Frauensprecherin der SPÖ im NÖ Landtag.

Etwa 356.500 Beschäftigte verdienen derzeit in Österreich weniger als 1.500 Euro brutto für eine Vollzeitbeschäftigung. Die Betroffenen sind zu zwei Drittel Frauen. Vladyka weiter: „Ein Mindestlohn ist ein wichtiger Beitrag, um Armut zu vermeiden und trägt zur sozialen Sicherheit bei. Außerdem ist es wichtig, dass Männer, wie Frauen mit dem Verdienst einer Vollzeit-Arbeit auch ihr Auskommen finden können und dies ist bei steigenden Preisen – speziell in den Bereichen Wohnen, Mobilität und Lebensmittel – mit einem Einkommen unter dieser Grenze nur noch sehr eingeschränkt möglich.“

Jede zweite Frau in Österreich arbeitet Teilzeit und nimmt damit Einbußen beim Einkommen und in der Pension in Kauf. Dazu sei man von Halbe-Halbe in der Karenz, bis ins Alter von 2 ½ Jahren, noch einigermaßen weit entfernt und auch im weiterführenden Kindergartenalter fehlen vielerorts Ganztags-Kinder-Bildungsangebote, wodurch eben meist die Frau – weil sie über weniger Einkommen verfügt als der Mann – zur Annahme eines Halbtags-Jobs geradezu gezwungen ist. Bis 2020 möchte man einen freiwilligen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz ab dem 1. Lebensjahr erwirken. „Das zweite verpflichtende Gratiskindergartenjahr wurde bereits im neuen Arbeitsprogramm der Regierung verankert, ebenso wie ein österreichweiter Qualitätsrahmen. Dies sind erste Schritte, die die Gleichberechtigungsbestrebungen positiv beeinflussen werden“, so Vladyka abschließend.

Frauentag in Krems

Im Rathaus Krems wird ab sofort die Ausstellung "Kremser Frauenplätze" gezeigt, die bereits in der Volkshochschule und in der Frauenberatungsstelle Lilith zu sehen war und nun zum Frauentag in der Rathaushalle von Krems eröffnet wurde.

Zur Eröffnung konnte Bürgermeister Prim. Dr. Reinhard Resch die Kremser Bezirksvorsitzende der SPÖ-Frauen Dipl.-Päd.in Andrea Bergmaier, die Kremser SPÖ-Stadtparteivorsitzende und Sozialstadträtin Eva Hollerer sowie die Gemeinderätinnen Jasmina Brdaninovic und Gabriele Mayer begrüßen.

Frauen und ihre Lieblingsplätze im öffentlichen Raum stehen im Mittelpunkt des Fotozyklus  "Kremser Frauenplätze" des Wiener Fotografen Michael Schmid. „Denn in der Öffentlichkeit sind Frauen noch immer zu wenig sichtbar“, so seine Beobachtung. Seine Fotografien zeigen 25 Frauen aus Krems und Stein, die sich den Platz in ihrer Stadt erobert haben, der ihnen zusteht. Frauen in allen Altersklassen, in allen Berufsfeldern und unterschiedlichen Lebenssituationen. „Kremser Frauenplätze“ ist ein Kooperationsprojekt von Stadt Krems, Volkshochschule Krems und Lilith Frauenzimmer.

 

Hakel: Unternehmensgründungen von Frauen müssen Chefinnensache werden

Appell am Weltfrauentag: Zielgerichtete Förderungen, moderne Rollenbilder und zeitgemäße Kinderbetreuung vereinfachen Unternehmensgründungen für Frauen

„Frauen, die ein Unternehmen gründen wollen, brauchen gezielte Förderungen, moderne Rollenbilder und zeitgemäße Kinderbetreuung“, betonte SPÖ-Startup-Sprecherin Elisabeth Hakel am Mittwoch anlässlich des internationalen Frauentages gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Die Politik habe hier die wichtige Aufgabe, moderne Rollenbilder zu fördern, sowie geeignete Kinderbetreuungsmöglichkeiten für selbstständige Mütter und Väter zur Verfügung zu stellen. „Ich fordere auch von unserem Koalitionspartner mehr Engagement, im Besonderen vom Wirtschaftsminister und der Familienministerin. Zielgerichtete Förderungen für Frauen und ein flächendeckendes Angebot ganztägiger Kinderbetreuung sind die Grundlage, um sich erfolgreich selbstständig zu machen. Zudem müssen der Mutterschutz sowie das Kindergeld den Anforderungen der Selbstständigkeit angepasst werden. Unternehmensgründungen von Frauen müssen Chefinnensache werden“, forderte Hakel.

Erst kürzlich zeigte eine Studie des Vereins „Female Founders“, dass es nach wie vor einen großen Gender Gap bei Unternehmensgründungen und Startups gibt, informierte die SPÖ Startup-Sprecherin. Laut der Studie sind nur zehn Prozent der Unternehmensgründungen weiblich. „Ich gratuliere den ‚Female Founders‘, Lisa-Marie Fassl und ihrem Team, zu dieser sehr informativen Studie, denn sie zeigt, wieviel Nachholbedarf es immer noch bei der Unterstützung von Gründerinnen gibt“, betonte die SPÖ-Startup-Sprecherin Elisabeth Hakel. Ein Netzwerk und der Austausch unter Gleichgesinnten seien ein wichtiger Beitrag, um mehr Frauen zum Unternehmertum zu ermutigen.

Hakel wies auf ein weiteres Ergebnis der Studie hin: „Interessanterweise sind Frauen bei Unternehmensgründungen sehr viel vorsichtiger als Männer. Aber dafür scheitern weniger ihrer Gründungen auf Dauer“, verwies Hakel auf Ergebnisse dieser Studie. „Ich kann nur allen Frauen, die sich mit einer guten Idee selbstständig machen wollen, raten, sich das auch zutrauen. Frauen sind in der Regel erfolgreicher, besser ausgebildet und weniger bereit, unkalkulierbare Risiken auf sich zu nehmen. Ich hoffe auch, dass wir aus der Politik einen essentiellen Beitrag dazu leisten können“, so Hakel abschließend.

 

SoHo zum Weltfrauentag: Zeit, dass die Gesellschaft uns sieht

Sozialdemokratische LSBTI Organisation fordert mehr Bewusstsein und mehr Sichtbarkeit aller Frauen

„Frauen in unserer Gesellschaft sind nach wie vor von Sexismus und Unterrepräsentation betroffen – doch besonders lesbische Frauen werden Opfer von Mehrfachdiskriminierung. Lesben und bisexuelle Frauen müssen sichtbarer werden – in allen gesellschaftlichen Bereichen“, betont Michaela Menclik, stellvertretende Bundesvorsitzende der sozialdemokratischen LSBTI Organisation.

Doch nicht nur lesbische und bisexuelle Frauen sind von mehreren Formen der Diskriminierung betroffen. „Trans* und intergeschlechtliche Personen kämpfen nicht nur gegen die offene Diskriminierung an, sondern auch gegen das breite Unwissen in der Gesellschaft. Wir brauchen hier neben einer starken Front gegen Homo-und Trans*feindlichkeit auch noch sehr viel Aufklärung“, sagt Angelika Frasl, stellvertretende Bundesvorsitzende der SoHo und Transgenderbeauftragte.

Die sozialdemokratische LSBTI Organisation SoHo fordert zum Weltfrauentag am 8. März eine breitere Repräsentation von allen Frauen jeglicher Herkunft, Hautfarbe, sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität in allen Lebensbereichen. „Diskriminierung bekämpfen wir durch Aufklärung, durch Sichtbarmachen und Aufzeigen der Probleme. Wir sind ein Teil dieser Gesellschaft. Es wird Zeit, dass sie uns sieht“, so die Vertreterinnen der SoHo.

 

BSA zum Internationalen Frauentag: Wir brauchen endlich Lohngerechtigkeit!

Anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März weisen BSA-Generalsekretärin Anna Vukan und BSA-Frauenvorsitzende Beate Wimmer-Puchinger auf die fehlende Lohngerechtigkeit zwischen Männern und Frauen sowie den internationalen Vormarsch von reaktionären Wertevorstellungen hin. Der Weltfrauentag entstand vor über hundert Jahren im Kampf um die Gleichberechtigung und das Wahlrecht für Frauen – ist aber aktueller denn je.

„Trump und Co. sind gefährliche Gegner von Frauenrechten. Trumps frauenfeindliches Verhalten im Wahlkampf und auch in ersten Punkten der neuen politischen Agenda deuten darauf hin, dass lang erkämpfte Frauenrechte wieder vernachlässigt und aufgeweicht werden sollen. Alarmierend ist auch, dass Russland Gewalt gegen Frauen als Delikt zurückgenommen hat und bagatellisiert. In Polen stimmte im September 2016 eine Mehrheit der Parlamentsabgeordneten für eine Verschärfung des Abtreibungsrechts. Demnach wäre eine Abtreibung nur noch legal gewesen, wäre das Leben der Frau in Gefahr. Erst nach landesweiten Demonstrationen wurde das Gesetz in zweiter Lesung vom Parlament abgelehnt. Die BSA-Frauen stellen sich gegen den internationalen Vormarsch von reaktionären Wertevorstellungen und fordern einmal mehr eine gelebte Gleichstellung von Mann und Frau!“, so BSA-Frauenvorsitzende Beate Wimmer-Puchinger.

BSA-Generalsekretärin Anna Vukan weist auf die fehlende Lohntransparenz und Lohngerechtigkeit hin: „Es ist überfällig, endlich die Lohnschere zu schließen und eine Lohntransparenz bei Gehältern wie in Schweden oder Großbritannien zu schaffen. Der Lohnunterschied ist in Österreich mit 22,9 Prozent noch immer weit über dem EU-Durchschnitt von rund 16 Prozent – und das obwohl wir seit 1979 in Österreich ein Gesetz für gleiches Entgelt für gleiche bzw. gleichwertige Arbeit haben. Hier gibt es noch einiges zu tun!“ Der BSA unterstützt die Forderungen von Christian Kern im Plan A zu verpflichtenden Quoten von 40 Prozent in Aufsichtsräten und Leitungsfunktionen in der Privatwirtschaft. Der BSA sieht Quoten als ein zentrales Instrument, um Frauen in Politik und Wirtschaft sichtbar zu machen.

 

SPÖ Kärnten – Frauentag 2: Für Frauenrechte gibt es kein Retro!

SPÖ Frauen Kärnten zum Frauentag: Forderung nach Mindestlohn, Ausbau der Kinderbetreuung, Schließen der Lohnschere und nach Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Anlässlich des Internationalen Frauentages luden die SPÖ Frauen Kärnten am Dienstag zur Diskussionsveranstaltung „Frauenpolitik – gestern – heute – morgen“ in die SPÖ-Landesorganisation in Klagenfurt.

Weit mehr als 100 TeilnehmerInnen waren der Einladung gefolgt und wurden von der Landesvorsitzenden der SPÖ Frauen Kärnten, Bundesrätin Ana Blatnik, gemeinsam mit Staatssekretärin Muna Duzdar, Landeshauptmann Peter Kaiser, LHStv.in Beate Prettner, Nationalrätin a. D. Ilse Mertel, Landesrätin a.D. Karin Achatz, Landtagspräsidenten Reinhart Rohr, Bürgermeisterin Marika Lagger-Pöllinger und Stadträtin Ruth Feistritzer „alle als Ehrengäste“ begrüßt.

Der Frauentag sei ein Kampf- und ein Feiertag. Ein Feiertag weil frau den Leistungen der PionierInnen der Frauenbewegung gedenke, die vieles für die Frauen erreichen konnten. Ein Kampftag sei es, weil vieles noch durchzusetzen sei, wie z.B. das Schließen der Lohnschere, die unbezahlte Familienarbeit von Frauen, ein gerechter Anteil von Frauen in Führungspositionen oder die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. „Wir sind bereit es anzugehen, gehen wir gemeinsam diesen Weg, um Gleichberechtigung und Chancengleichheit zu erreichen. Für Frauen und auch für Männer“, sagte Blatnik.

Nach einer Gedenkminute für die verstorbene Frauen- und Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser und einer Videobotschaft von Bundeskanzler Christian Kern, übte Landeshauptmann Peter Kaiser in seinen Grußworten scharfe Kritik an den rückwärtsgewandten Müttergehalts-Fantasien von FPÖ-Strache.

Claudia Grabner moderierte den Runden Tisch mit Staatssekretärin Muna Duzdar, LHStv.in Beate Prettner, Landesrätin a.D. Karin Achatz und der Bürgermeisterin von Lendorf, Marika Lagger-Pöllinger zum Thema „Frauenpolitik – gestern – heute – morgen“.

Die Teilnehmerinnen des runden Tisches erzählten über ihre Motivation sich als Politikerinnen für Frauenanliegen zu engagieren und berichteten über ihre Erfahrungen. Das Überwinden von Widerständen, das Kämpfen um Akzeptanz und dass sich frau erst Respekt verschaffen müsse gehören ebenso dazu wie die Freude, wenn etwas für Frauen erreicht werden konnte.

Karin Achatz sagte, es konnte etwas bewegt werden, das habe sie stets motiviert. „Wir sind viele Schritte weitergekommen, aber wir sind noch nicht am Ziel. Es gibt noch immer viel zu tun“, so Achatz.

Muna Duzdar betonte, dass sich Frauen wehren müssen und sich nichts gefallen lassen dürfen. Sie verwies auf ihre eigene Erfahrung mit FP-Strache, der sie noch am Tag ihrer Ernennung als Staatsekretärin in rufschädigender Weise angegriffen hatte. Dagegen war sie gerichtlich vorgegangen und hat Recht bekommen.

Bürgermeisterin Lagler-Pöllinger wies darauf hin, dass es im ländlichen Bereich für Frauen noch schwieriger sei. Auch sie musste sich als Bürgermeisterin erst Respekt verschaffen und ihre Kompetenz unter Beweis stellen. „Wir müssen fordern! Traut Euch Größeres zu! Retro mag beim Outfit „in“ sein – für Frauen gibt es kein Retro!“, stellt sie unmissverständlich klar.

Beate Prettner als „Powerfrau“ bezeichnet, sagte, sie sehe sich nicht als solche, vielmehr sei jede Frau eine „Powerfrau“. Prettner erinnerte sich, das ihr die Entscheidung in die Politik zu gehen schwer gefallen sei, weil sie ihren Beruf als Ärztin aufgeben musste, stellte dazu aber fest „Es macht absolut Sinn für Frauen in Kärnten etwas zu bewegen“.

Alle vier Teilnehmerinnen des Runden Tisches nannten als wichtige Anliegen unter anderem den Mindestlohn von 1.500 Euro, den Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen mit Einführung des zweiten verpflichtenden Kindergartenjahres und Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung sowie eine gerechtere Verteilung der unbezahlten Familienarbeit und mehr Chancen für Frauen.

Die anwesenden Gäste signalisierten im Zuge der Fragerunde aus dem Publikum durchgängig ihre Zustimmung zu den vorgebrachten Forderungen sowie ihre Unterstützung und Ermunterung, sich weiterhin für die Rechte und Anliegen der Frauen einzusetzen.

Für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung sorgte die Gruppe „Sax in the City“.

 

Staatssekretärin Duzdar zum Frauentag: "Öffentlicher Dienst zeigt, dass aktive Frauenpolitik Früchte trägt"

Bundesdienst als Vorbild: 35,2 Prozent Frauen in Führungspositionen

"Der heutige 8. März ist als Internationaler Frauentag ein Tag der Freude, er erinnert uns aber auch daran, dass Frauen in unserer Gesellschaft immer noch nicht gleichberechtigt sind. Selbst in europäischen Ländern, wo bereits vieles im Bereich der gesetzlichen Gleichstellung erreicht werden konnte, sind wir noch nicht am Ziel angelangt. Denn wichtige Entscheidungen in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik werden immer noch überwiegend von Männern getroffen, obwohl Frauen über die Hälfte der Gesellschaft ausmachen. Wir haben also noch viel zu tun", sagte Staatssekretärin Muna Duzdar heute, Mittwoch, anlässlich des Internationalen Frauentags.

Der öffentliche Dienst könne dabei als Vorbild dienen: "Seit Johanna Dohnals Wirken als erste Frauenministerin Österreichs sind viele wichtige Maßnahmen gesetzt worden, um Frauen im öffentlichen Dienst zu stärken. Der Frauenanteil ist seither stetig gewachsen und es wurden gezielte Maßnahmen gesetzt, um ihren Zugang zu Führungspositionen zu fördern, Einkommensunterschiede zu verringern und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern. Diese Politik hat Früchte getragen", so Duzdar. So sei heute im Bundesdienst mit einem Frauenanteil von 41,9 Prozent an den Bediensteten ein Höchsttand zu verzeichnen. "Wir hatten – mit 35,2 Prozent – noch nie so viele Frauen in Führungspositionen und wir haben weitaus geringere Einkommensunterschiede mit 12,8 Prozent im öffentlichen Dienst als in der Privatwirtschaft", betont die Staatssekretärin für den Öffentlichen Dienst.

Diese positive Entwicklung gelte es weiter zu unterstützen, zum Beispiel mit Förderprogrammen wie dem bereits erfolgreichen Cross Mentoring Programm im Bundesdienst. "Denn jenseits von gesetzlichen Maßnahmen sind Frauensolidarität und gegenseitige Unterstützung ein wichtiger Baustein, um Gleichberechtigung auf allen Ebenen umzusetzen. Daher möchte ich mich am heutigen Frauentag besonders bei den Mitarbeiterinnen im öffentlichen Dienst für die Zusammenarbeit, Solidarität und den Kampfgeist auf unserem gemeinsamen Weg hin zur Gleichstellung von Frauen und Männern bedanken", so Duzdar abschließend.

 

Internationaler Frauentag: Von selbst geht gar nichts!

Yildirim/Wurm: „Der Kampf für Gleichberechtigung ist noch lange nicht zu Ende. Wir nehmen die Zukunft in die Hand.“

Gleichberechtigung ist noch immer keine Selbstverständlichkeit. Ob bei den Löhnen, bei der Beteiligung von Frauen in Politik oder Wirtschaft oder angesichts reaktionärer Tendenzen in- und außerhalb Europas, die Frauenrechte einmal mehr in Frage stellen. „Wir nehmen die Zukunft in die Hand, wir machen Zukunft, denn von selbst geht gar nichts. Seitens der SPÖ-Frauen ist das einerseits ein Versprechen, andererseits ein Aufruf an Frauen und Männer, sich für Gleichberechtigung stark zu machen“, sagten heute Landesfrauenvorsitzende Selma Yildirim und SPÖ-Frauensprecherin im Parlament Gisela Wurm anlässlich des Internationalen Frauentages.

„Wir schreiben das Jahr 2017. Da dürfte es reine Männergremien längst nicht mehr geben. Dennoch wird z.B. der Beirat eines Landesinstitutes für Gesundheit ausschließlich mit Männern besetzt, sind Chefetagen von Landesunternehmen Männerdomänen und arbeiten in Führungspositionen in der Landesverwaltung nur 17% Frauen. Papier ist geduldig, wir sind es nicht mehr. Die schwarz-grüne Landesregierung soll endlich ernsthafte Frauenförderung betreiben“, so Selma Yildirim.

Tirol hinkt frauenpolitisch in vielen Bereichen hinterher. Der Einkommensunterschied beträgt 25%. Nur die Hälfte der Kindergärten in Tirol bieten nach 14 Uhr noch Betreuung an und lediglich 30% der Kinder zwischen 3 und 5 Jahren haben einen Betreuungsplatz, der dem Vereinbarkeitsindex (VIF) entspricht. Das lange versprochene neue Frauenhaus gibt es immer noch nicht.

Nicht zufrieden sind die SPÖ-Frauen auch mit dem Anteil der Frauen in der Politik. Frauensprecherin Gisela Wurm will im Zuge der Diskussion über die Wahlrechtsreform den Frauenanteil im Parlament heben und hat dazu Initiativen gesetzt: „Freiwilligkeit reicht nicht; wir brauchen endlich Verbindlichkeit.“ Sie schlägt eine sukzessive Anhebung der Frauenquote vor, die bei Nichteinhaltung sanktioniert wird.

„Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist eine Staatszielbestimmung. Es ist einer modernen Demokratie nicht würdig, wenn die Hälfte der Bevölkerung nicht entsprechend im Parlament repräsentiert ist“, so Wurm.

Es gibt aber auch Positives zu berichten. „Die SPÖ-geführte Bundesregierung hat einige für Frauen ganz wesentliche Entscheidungen auf Schiene gebracht: 1500,- Euro Mindestlohn, Quoten in der Privatwirtschaft und das verpflichtende 2. Gratis-Kindergartenjahr“, freuen sich Yildirim und Wurm. Diese Themen sind es, die zusammen mit den Forderungen des Plan A nach einem Lohntransparenzgesetz und einem Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem 1. Lebensjahr und mit der Zukunft der Arbeitswelt den Frühjahrsschwerpunkt der SPÖ-Frauen bilden.