Ablehnung jeder Form von Gewalt. Verbale Gewalt steht am Anfang. Gewaltverherrlichung in sozialen Netzwerken entgegentreten. Online-Aktion #StimmeGegenGewalt
Landeshauptmann Peter Kaiser und SPÖ-Landesfrauenvorsitzende Ana Blatnik sprachen sich heute in einer Pressekonferenz zum Thema „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ klar und ausdrücklich gegen jede Form von Gewalt im Allgemeinen und ganz besonders gegen Gewalt an Frauen aus.
Nein zu Gewalt an Frauen
„Gewalt an Frauen ist Feigheit, Schwäche und die dreckigste Form der Unterdrückung. Gewalt ist kein Kavalierdelikt und keine Privatsache. Gewalt ist niemals zu rechtfertigen, sie ist eine Menschenrechtsverletzung. Deshalb sage ich: STOPP der Gewalt und ein klares Nein zu Gewalt an Frauen!“, ließ Blatnik im Hinblick auf ihre Ablehnung der Gewalt nichts an Deutlichkeit zu wünschen übrig.
Schutz und Hilfe für Opfer von Gewalt
„Jede Form und Facette von Gewalt ist abzulehnen und muss verhindert werden. Wir müssen der Gewalt den Nährboden entziehen und die Frauen schützen. Gewalt ist die Waffe der Schwachen“, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser, Mahatma Ghandi zitierend.
Kaiser betonte, dass es wichtig sei, den Opfern von Gewalt Schutz und Hilfe zukommen zu lassen. Viele schweigen aus falsch verstandener Scham oder weil sie nicht wissen, wohin sie sich wenden können. In Kärnten habe man mit den Gewaltschutzzentren, Frauenhäusern oder dem Mädchenschutzzentrum ein Netzwerk an Anlaufstellen und Beratungsstellen, die vom Land Kärnten unterstützt werden. Kaiser wies auch darauf hin, dass die SPÖ Frauen gesetzliche Maßnahmen zum Schutz vor Gewalt gefordert haben, die mit dem 1. Gewaltschutzgesetz (1997) und dem 2. Gewaltschutzgesetz (2009) erfolgreich umgesetzt wurden.
#StimmeGegenGewalt.
„Verbale Gewalt steht am Anfang, dem müssen wir mit Selbstbewusstsein, Courage und mit aufrechtem Gang in der Öffentlichkeit entgegentreten“, so Kaiser, der wie Blatnik auf die besorgniserregende Entwicklung in den sozialen Netzwerken hinwies.
Hasspostings, Verherrlichung von Gewalt und Aufforderungen zur Gewaltanwendung nehmen leider zu. Deshalb habe er sich schon im Sommer als Testimonial an der der Kampagne von Staatssekretärin Muna Duzdar #GegenHassImNetz zur Verfügung gestellt.
Kaiser begrüßt und unterstützt daher die Aktion #StimmeGegenGewalt der SPÖ Frauen Kärnten. Im Rahmen der internationalen Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ vom 25. November bis 10. Dezember 2016 wollen die SPÖ Frauen online gegen Gewalt mobil machen und rufen dazu auf, via Facebook und sozialer Medien, ihre und seine Stimme gegen Gewalt zu erheben. Versehen mit dem Hashtag #StimmeGegenGewalt hat jede und jeder die Möglichkeit, sich mit einem Statement gegen Gewalt in unserer Gesellschaft einzubringen.
Mit Entschlossenheit gegen Gewalt
Blatnik wies darauf hin, dass 90 Prozent der Opfer von Gewalt Frauen sind und die vorliegenden Zahlen von der hohen Dunkelziffer leider noch übertroffen werden. In Österreich hat jede fünfte Frau (das heißt 20 Prozent aller Frauen) seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexuelle Gewalt erfahren. 17.069 Betroffene werden jährlich in Gewaltschutzzentren und Interventionsstellen beraten und unterstützt. 8261 Mal hat die Polizei ein Betretungsverbot erteilt. In Kärnten sind Opfer häuslicher Gewalt zu 97 Prozent Frauen. Die Polizei sprach im Jahr 2014 459 Betretungsverbote in Kärnten aus, informierte Blatnik.
„Gewalt hat System und ist kein Einzelfall. Die bekannt gewordenen Fälle sind sichtbare Punkte eines Netzes von Gewalt in der Gesellschaft, auch als Ausdruck von Macht, Autorität, Unterdrückung, Abhängigkeit und Zwang“, sagte Blatnik.
„Wir fordern deshalb als ersten Schritt, das bewusste Wahrnehmen von alltäglicher Gewalt in unserem Umfeld. Mehr Entschlossenheit, Unerschrockenheit, Fairness und Zivilcourage bei Begegnung mit Gewalt. Präventive Projekte an Schulen und Ausbau von Gewaltschutzzentren sind weitere wichtige Maßnahmen“, so Blatnik abschließend.