Mehr Arbeit, weniger Geld, weniger Macht. Österreich rutscht im internationalen Vergleich auf Platz 52 ab. Vorreiter in Nordeuropa.
„Angesichts dieser Daten sollte auch den ewigen Zweiflern an Ungerechtigkeiten bei der Bezahlung und der Beteiligung von Frauen in Politik und Wirtschaft klar werden, wie dringend der Handlungsbedarf ist. Nicht Frauen gegen Männer, sondern gemeinsam für mehr Gerechtigkeit ist die Devise. Die Länder im Norden Europas machen vor, wie es geht. Nehmen wir uns daran ein Beispiel“, fordert Selma Yildirim, Vorsitzende der SPÖ-Frauen Tirol.
Von Platz 37 im Vorjahr ist Österreich heuer auf Platz 52 abgerutscht. Untersucht wurden 144 Länder. Bei der wirtschaftlichen Gleichberechtigung liegt Österreich auf Platz 84, bei der Bildung auf Platz 86 und bei der politischen Beteiligung auf Platz 41. Top ist Österreich im Bereich der Gesundheit: Platz 1.
Bei der Einkommensgerechtigkeit erreicht Österreich überhaupt nur den 100. Rang. Der Anteil unbezahlter Arbeit von Frauen beträgt 52%, bei Männern sind es nur 27%. Weil Frauen das Gros der unbezahlten Arbeit schultern, bleibt ihnen oft keine Alternative zu einem Teilzeitjob. „Eine bessere Aufteilung ist hier dringend notwendig. Dazu braucht es den Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen, mehr Ganztagsschulen sowie die verkürzte Vollzeit für alle“, erklärt Yildirim.
„Die SPÖ hat so viel für die Frauen erreicht, wie keine andere Partei. Dennoch müssen wir uns auch selbst an der Nase nehmen. Immer noch muss die Beteiligung von Frauen eingemahnt werden, die Einhaltung von Quoten gefordert werden. Das bedeutet beharrlich und lästig zu sein, auch wenn man damit keine Beliebtheitswettbewerb gewinnt“, so Yildirim.
Die Österreich-Daten des Global Gender Gap-Reports sind unter diesem Link abrufbar: http://reports.weforum.org/global-gender-gap-report-2016/economies/#economy=AUT