Alleinerziehende, Ferien, tirol

Wurm / Yildirim: „Ferien sind für Alleinerziehende große Herausforderung“

Kindgerechte, leistbare Sommerbetreuung auch für Volksschulkinder sowie kürzere Schließzeiten müssen weiter vorangetrieben werden

Nie mehr Schule! Morgen beginnen für fast 100.000 Schülerinnen und Schüler in Tirol die Sommerferien. Während bei ihnen die Freude meist groß ist, sind Eltern – und insbesondere Alleinerziehende – oft der Verzweiflung nahe. Gerade in Tirol schließen Kindergärten und –krippen vielfach ebenso. Während in Tirol Kindergärten durchschnittlich an 44,2 Tagen im Jahr geschlossen haben, macht Wien vor, wie es geht: Auf nur 2,6 Schließtage kommen die Kindergärten in der Bundeshauptstadt.
„Niemand hat neun Wochen Urlaub und es ist nicht im Sinne der Familien, dass sie ihren Urlaub getrennt voneinander nehmen müssen, um die Betreuung der Kinder sicher zu stellen. Von der Herausforderung, vor der Alleinerziehende stehen, ganz zu schweigen“, erinnern Nationalrätin Gisela Wurm und die Tiroler SPÖ-Frauenvorsitzende Selma Yildirim.
Betroffen sind großteils Frauen, oft ohnehin mit geringem Einkommen. „Betreuungsangebote im Sommer sind oft teuer und für Alleinerzieherinnen schlicht nicht finanzierbar. Sie stehen dann alleine da und müssen sich irgendwie durch den Sommer schwindeln. Das ist eine große Belastung“, so Wurm und Yildirim.
„Ganztägig, ganzjährig und günstig, so muss das Betreuungsangebot sein“, fordern sie einmal mehr. Es braucht ausreichend öffentliche Angebote. Das steigert die Attraktivität der Gemeinde als Lebensraum, wirkt der Landflucht und der Armutsgefährdung entgegen. „In Tirol gibt es hier noch viel Entwicklungspotential.“