15 Millionen Mädchen werden jährlich verheiratet und ihrer Zukunftschancen beraubt – 28 jede Minute
"Jedes dritte Mädchen in einem Entwicklungsland ist von Kinderehe betroffen, mit allen Folgen", stellt Petra Bayr, SPÖ-Sprecherin für globale Entwicklung, anlässlich des Welttöchtertages am 28. April besorgt fest.
Damit werden jährlich 15 Millionen Mädchen aufs Neue ihrer essentiellen Rechte beraubt: "Das Recht, Kind zu sein, das Recht auf Spiel, das Recht auf Schutz und Wahrung ihrer Interessen sowie das Recht auf Bildung – der Kern der UN-Kinderrechtskonvention – werden durch Kinderehe missachtet", macht Bayr deutlich.
Viele dieser Mädchen werden schon als Teenager schwanger und sind hohen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt. "Komplikationen bei Schwangerschaft und Geburt waren weltweit bis vor kurzem die Haupttodesursache bei den 15- bis 19-jährigen Mädchen in Entwicklungsländern", betont Bayr. Seit kurzem ist Selbstmord die Todesursache Nummer eins. Dies verdeutliche die tiefgreifenden negativen Folgen von Zwangsehe und die empfundene Aussichtslosigkeit der betroffenen Mädchen. Österreich habe die internationale Verpflichtung, sich in der Entwicklungszusammenarbeit sowie in diplomatischen Kontakten mit den Ländern, in denen Kinderehen toleriert werden, für das Selbstbestimmungsrecht von Mädchen und Frauen einzusetzen und den Zukunftsraub zu verhindern.