Ideologische Scheuklappen ablegen und Frauen stärken
„Der Kampf um das Leben von Müttern ist noch nicht gewonnen“, kommentiert Petra Bayr, SPÖ-Sprecherin für globale Entwicklung, die heute, Donnerstag, veröffentlichen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation zur Senkung der Müttersterblichkeit. Demnach sei es in den letzten 25 Jahren gelungen, die Müttersterblichkeit weltweit zu halbieren. „Die Vereinten Nationen haben sich im Jahr 2000 das Ziel gesteckt, die Müttersterblichkeit bis 2015 um 75 Prozent zu senken, das ist nicht gelungen“ kritisiert Bayr das Nichterfüllen des Millenniums-Entwicklungsziels Nummer 5. „Die Nachhaltigen Entwicklungsziele, SDGs, müssen hier ansetzen, um die Müttersterblichkeit weiter zu senken“, fordert Bayr weitere Anstrengungen. „Aus dem Budgetentwurf des Außenministers liest sich leider kein Bekenntnis zur Stärkung der Mütter- und Frauengesundheit“, kritisiert die Abgeordnete, dass einschlägige Organisationen der Vereinten Nationen entweder nicht (UNFPA) oder weniger als im Vorjahr (UNWOMEN, UNICEF) dotiert werden.
„Ziel ist, dass Mutterschaft freiwillig und selbstbestimmt von Frauen gelebt werden kann“, ist Bayr überzeugt. „Ideologische Scheuklappen“, die etwa den Zugang zu Verhütungsmitteln verhindern, gehörten laut der Nationalratsabgeordneten längst abgelegt. Im Fokus stehe das Ziel von gesunden und selbstbestimmten Müttern und Kindern, die Eltern haben, die sich um sie kümmern und für sie sorgen können. 99 Prozent der schwangerschafts- oder geburtsbedingten Todesfälle ereignen sich nach wie vor in Entwicklungsländern. Die allermeisten wären durch medizinische Versorgung und Prävention vermeidbar.
Foto: Petra Spiola