Integrationsminister soll sich an erfolgreicher Integrationsbegleitung der Stadt Wien orientieren
Man könne nur hoffen, dass sich die Vorschläge von Minister Kurz an der Wiener Integrations- und Willkommenspolitik orientieren, betont SPÖ-Integrationssprecherin Nurten Yilmaz. „Die Integrationsbegleitung ‚StartWien‘ ermöglicht Flüchtlingen durch eine umfassende Begleitung und ehrliche Willkommenskultur rasch, hier Fuß zu fassen“, so Yilmaz am Donnerstag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.
Das seit 2008 existierende Projekt „StartWien“ ist die Grundlage einer etablierten und umfassenden Willkommenskultur, die ZuwanderInnen unterstützt. So werden Informationsmodule für die Bereiche Gesundheit, Wohnen, Bildung, Soziales und Zusammenleben für Flüchtlinge – muttersprachlich – angeboten. „Wichtig ist auch, dass sich diese Angebote an alle richten, egal ob AsylwerberIn oder asylberechtigt“, so Yilmaz.
Gespannt sei die SPÖ-Integrationssprecherin besonders auf den Teil des Kurz´schen Integrationsplans, der den ZuwanderInnen Werte vermitteln soll. „Für den Bereich ‚Wertevermittlung‘ – insbesondere was die Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern betrifft, hoffe ich sehr, dass der Integrationsminister sich an Wien ein Beispiel nimmt und hoffentlich nicht an der 100-Prozent-Männerregierung in Oberösterreich“, so Yilmaz.
Hinsichtlich der Sprachförderung betont die SPÖ-Integrationssprecherin, dass diese ein wichtiger Teil der Integrationspolitik ist. „Nur muss der Herr Minister dann auch endlich ausreichend Geld zur Verfügung stellen, auch hier ist Wien Vorbild“, so Yilmaz. Immerhin gibt die Stadt Wien pro Jahr insgesamt drei Mal so viel Geld für Deutschkurse aus wie Minister Kurz für ganz Österreich.
Grundsätzlich hoffe Yilmaz auf die Lernbereitschaft des Ministers: „Ich hoffe, dass so sinnlose Geldverschwendungsgeschichten wie die von Kurz eingerichtete ‚Hotline gegen Diskriminierung und Intoleranz‘ sich nicht mehr wiederholen“, so Yilmaz. Denn laut Angaben des Außenministeriums seien im Zeitraum von Februar bis zum 30. Juli 2015 nur 149 Anrufe entgegengenommen worden – ein Schnitt von rund einem Anruf täglich. Obwohl das Außenministerium für Werbeeinschaltungen 215.000 Euro ausgegeben hat.
Foto: Parlamentsdirektion/SIMONIS