Am 2. August jährt sich zum ersten Mal der Todestag von Barbara Prammer, die ab Oktober 2006 acht Jahre lang an der Spitze des österreichischen Parlaments gestanden ist. Aus diesem Anlass legte heute Nationalratspräsidentin Doris Bures gemeinsam mit dem Zweiten Präsidenten des Nationalrats, Karlheinz Kopf, im Namen des Nationalrats einen Kranz am Grab der Verstorbenen am Wiener Zentralfriedhof nieder.
Bures über ihre Amtsvorgängerin: "Barbara Prammer ist unermüdlich und mit ganzer Tatkraft für die Weiterentwicklung des Parlamentarismus eingetreten, sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene. Als Nationalratspräsidentin hat sie den Parlamentarismus in Österreich nachhaltig geprägt und die Öffnung des Hohen Hauses vorangetrieben. In Erinnerung bleiben wird Prammer vor allem auch für ihr konsequentes Eintreten gegen das Vergessen nationalsozialistischer Gräueltaten."
Für Prammer habe es sicherlich eine große Genugtuung bedeutet, dass noch unter ihrer Ägide eine Einigung über die Reform der Untersuchungsausschüsse zustande gekommen ist, sagte Bures. "Prammer ist es mit ihrer genauen Kenntnis der parlamentarischen Arbeit und in enger Zusammenarbeit mit den Fraktionen gelungen, die schwierigen und langwierigen Verhandlungen zur U-Ausschuss-Reform in jene Bahnen zu lenken, die sowohl dem gebotenen Persönlichkeitsschutz der Auskunftspersonen als auch der freien Berichterstattung durch die Medien Rechnung tragen", erinnerte Bures, die nun in ihrer Funktion als Nationalratspräsidentin den Hypo-Untersuchungsausschuss leitet.
Auch Nationalratspräsidentin Bures betonte Prammers besonderes Anliegen der "Sensibilisierung der Jugend für Demokratie und Parlamentarismus". Mit der Gründung der Demokratiewerkstatt habe sie ein beispielgebendes Projekt realisiert, das in anderen Ländern große Beachtung und auch Nachahmung gefunden habe. Bures: "Eine lebendige Demokratie braucht interessierte und wachsame Bürgerinnen und Bürger. Prammer hat erkannt, dass man mit politischer Bildung nicht früh genug anfangen kann und dass gerade das Parlament neben der Schule dafür Verantwortung übernehmen muss. Dieses bildungspolitische Engagement führe ich daher mit großer Freude und Überzeugung weiter."
Foto: Parlamentsdirektion/SIMONIS