Weltweit sind mindestens zwei Millionen Frauen betroffen
"Die in europäischen Ländern weitgehend unbekannte Geburts- bzw. Genitalfistel erschwert laut Angaben der UN mindestens zwei Millionen Frauen in armen Verhältnissen das Leben und drängt sie oftmals an den Rand der Gesellschaft", macht SPÖ-Bereichssprecherin für globale Entwicklung Petra Bayr anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung der Genitalfistel am 23. Mai aufmerksam. Dabei sind Genitalfisteln durch medizinische Betreuung während der Geburt leicht zu vermeiden. "Eine Rekonstruktion ist durch eine Operation möglich, allerdings ist diese teuer", betont Bayr.
Steckt das Kind zu lange im Geburtskanal fest, wird die Blutversorgung durch den oft über mehrere Tage ausgeübten Druck unterbrochen und das Gewebe zwischen Vagina und Blase und/oder Darm stirbt ab. "Inkontinenz ist die medizinische, Exklusion die soziale Folge", sagt Bayr. "Präventions- und Bildungsarbeit können viel Leid ersparen", weiß die Nationalratsabgeordnete und fordert: "Wenn die öffentliche Gesundheitsvorsorge in Entwicklungsländern dies nicht leisten kann, müssen internationale GeberInnen einspringen. Wir dürfen hier nicht wegschauen!" Teenagerschwangerschaften erhöhen das Risiko einer Genitalfistel, weil der Geburtskanal enger als bei einer ausgewachsenen Frau ist. Aber auch ungewollte Schwangerschaften und mangelhafte medizinische Versorgung während Schwangerschaft und Geburt erhöhen die Gefahr der Geburtsverletzungen.
Foto: Ursula Prager-Ramsa