„AusBildung bis 18“ – Heinisch-Hosek/Hundstorfer: Wer gut ausgebildet ist, hat die besseren Chancen

Weiterführende Bildung nach der Pflichtschule für alle Jugendlichen

Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek und Sozialminister Rudolf Hundstorfer nahmen am Freitag an der Auftaktveranstaltung "AusBildung bis 18" im Austria Trend Hotel Park Royal Palace teil, um das neue Modell der Ausbildung bis 18 vorzustellen. "Wer gut ausgebildet ist, hat einfach bessere Chancen. Diese Chancen wollen wir allen jungen Menschen in Österreich ermöglichen", betonte Hundstorfer. Ab dem Schuljahr 2016/2017 soll jeder Jugendliche nach der Pflichtschule eine weiterführende Bildung oder Ausbildung, wie eine mittlere oder höhere Schule oder eine Lehrausbildung absolvieren. "93 Prozent der Jugendlichen wählen nach der Pflichtschule bereits den weiterführenden Weg. Um die sieben Prozent, die hier nicht erfasst sind, geht es heute", sagte Heinisch-Hosek.

Ein Pflichtschulabschluss alleine sei oft zu wenig, betonte der Sozialminister: "Von den Menschen, die lediglich einen Pflichtschulabschluss haben, war letztes Jahr jeder vierte arbeitslos." Beim Modell "AusBildung bis 18" gehe es nicht um Zwang und Sanktionen, sondern um "Angebot, Unterstützung, Beratung und Hilfestellung", so Hundstorfer. "Wir müssen den Menschen zuerst den Weg aufzeigen, erst ganz am Schluss kann man über Sanktionen reden." Weiters sei das Thema wichtig für die Integration: "Wenn wir junge Menschen, die zu uns gekommen sind, nicht der Perspektivlosigkeit überlassen, ist das ein wesentlicher Beitrag zur Integration", ist Hundstorfer überzeugt. Auch benachteiligten Jugendlichen stünden die bewährten Programme wie Produktionsschulen und die überbetriebliche Lehrausbildung zur Verfügung.

Heinisch-Hosek forderte den Ausbau von Berufsorientierungsangeboten. "Berufsorientierung muss so zeitig wie möglich stattfinden. In den neuen Mittelschulen ist sie schon verpflichtend. Wir müssen die Jugendlichen auf die Schnittstellen so gut vorbereiten, dass sie den für sie richtigen Weg finden." Man müsse hier mit den Sozialpartnern gute Programme hervorbringen und an die Schulen bringen. Heinisch-Hosek betonte außerdem, dass man bei der Ausbildung nach der Pflichtschule neue, kompetenzorientierte Modelle entwickeln müsse: "Ich möchte die Praxishandelsschule hervorheben, die als Schulversuch angefangen hat und jetzt im Regelschulwesen ist." Davor gab es in der normalen Handelsschule Abbruchquoten von über 50 Prozent, mit der Praxishandelsschule sind es nur noch ca. 17 Prozent. Wichtig sei auch die Initiative Erwachsenenbildung, im Rahmen derer auch viele unter 18-jährige ihren Pflichtschulabschluss nachholen und Basisbildung erwerben.

Die Bildungsministerin betonte auch die Wichtigkeit der Zusammenarbeit von Bund, Ländern und den verschiedenen Ressorts. Das Bildungsministerium werde sich in Zukunft vermehrt der Polytechnischen Schule, die eine gute Orientierung darstellt, und der Erwachsenenbildung widmen und außerdem gerade jungen Mädchen mit der demnächst online gehenden Internetplattform "Mädchen formen die Technik" die Auswahl an Ausbildungsmöglichkeiten aufzeigen.

 

Foto: Astrid Knie