Yildirim: „Jede 5. Frau in Österreich ist von Gewalt aus ihrem nahen Umfeld betroffen. Gewaltfrei leben ist ein Menschenrecht!“

In Österreich leidet jede 5. Frau unter Gewalt aus ihrem nahen Umfeld. Allein in Tirol wurden im Jahr 2013 455 Betretungsverbote ausgesprochen. Negativer Spitzenreiter ist dabei der Bezirk Innsbruck-Land mit 155 Fällen. „Das sind die kalten Zahlen und Fakten. Hinter ihnen stehen individuelle Schicksale, die oft mit langen Leidenswegen verbunden sind. Niemals sind Frauen selbst schuld, wenn ihnen Gewalt angetan wird und es darf auch kein entschuldigendes ‚ihm ist die Hand ausgerutscht‘ geben“, ist Selma Yildirim, Frauenvorsitzende der SPÖ Tirol überzeugt.
 
Den Weg aus der Gewalt finden
„Es ist wichtig, dass Mädchen und Frauen über ihre Rechte Bescheid wissen. Viele haben Angst, über die eigene Betroffenheit zu sprechen. Sich mitzuteilen, kann der erste Schritt aus der Gewalt sein. Wir müssen diese Frauen dabei unterstützen, sich Hilfe zu holen“, so Yildirim.
 
Information über Gewaltschutzeinrichtungen
Im Rahmen der 16 Tage gegen Gewalt vom 25. November bis 10. Dezember 2014 machen die SPÖ-Frauen auf Hilfseinrichtungen aufmerksam. „Wir verteilen Visitenkarten mit der Nummer der Frauenhelpline – 0800 222 555, die rund um die Uhr kostenlos Hilfe bietet – und informieren über Gewaltschutzeinrichtungen. Am 3. Dezember organisieren wir eine gemeinsame Aktion mit verschiedenen Hilfseinrichtungen für Frauen in Innsbruck“, kündigt Yildirim an. Das österreichische Gewaltschutzgesetz ist gut, dennoch müsse ständig an einer Verbesserung gearbeitet werden. Initiativen wird es dazu auch auf der Bundesfrauenkonferenz der SPÖ am 28.11. in Wien geben. „Die SPÖ-Frauen Tirol bringen u.a. Anträge gegen Gewalt in jungen Beziehungen sowie zum Kampf gegen K.O.-Tropfen ein“, schildert Yildirim.
 
SPÖ-Frauen unterstützen Kampagne „Gewaltfrei leben“
Mit guter Information und Aufklärung kann ein Weg aus der Gewalt gefunden werden. Die SPÖ-Frauen beteiligen sich an der österreichweiten Kampagne „Gewaltfrei leben“, die gemeinsam von der Europäischen Kommission und dem Bundesministerium für Bildung und Frauen finanziert wird. Durchgeführt wird sie vom Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser in Kooperation mit der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie und der Bundesjugendvertretung. Die Kampagne ist Teil des Nationalen Aktionsplanes gegen Gewalt.