Am gültigen Fahrplan ist nicht zu rütteln – mit billigem Populismus erreicht man keine Gleichstellung
"Wenige Tage, nachdem ich den Medien von der Ankündigung der NEOS lese, mit neuen Themen punkten zu wollen, versuchen sie es wieder nur mit einem alten Hut – nichts anderes ist der aktuelle Vorstoß, das Frauenpensionsantrittsalter vorzeitig anheben zu wollen", kommentiert die Frauenvorsitzende der FSG (Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen) im ÖGB, Ilse Fetik. Am gültigen Beschluss, das Pensionsantrittsalter für Frauen ab 1. Jänner 2024 bis zum Jahr 2033 jährlich um jeweils sechs Monate anzuheben, sei nicht zu rütteln, so Fetik weiter. "Die Einkommensschere schließt sich trotz Maßnahmen wie dem Einkommensbericht viel zu langsam. Frauen leisten nach wie vor den Großteil der unentgeltlichen Arbeit. Das durchschnittliche faktische Pensionsalter von Frauen liegt immer noch näher beim gesetzlichen Pensionsalter als jenes der Männer. Angesichts dieser Fakten eine vorzeitige Anhebung des Frauenpensionsantrittsalters zu fordern, ist nichts anderes als billiger Populismus zu Lasten der Frauen", sagt Fetik auch in Richtung des Vizekanzlers, der unlängst ebenso mit dieser Idee geliebäugelt habe. Bevor über die Anhebung des Pensionsantrittsalters diskutiert werde, brauche es vor allem Unterstützung im aktiven Erwerbsleben, erinnert Fetik an das Problem der Arbeitslosigkeit älterer Menschen. "Wenn die NEOS etwas verbessern wollen, dann sollen sie unsere Forderung nach einem Bonus-Malus-System für ältere ArbeitnehmerInnen unterstützen, davon würden auch Frauen profitieren", so Fetik abschließend: "Die lange Übergangszeit bis zur Angleichung des Antrittsalters ist notwendig, da wir von einer echten Gleichstellung von Frauen und Männern noch weit entfernt sind. Deswegen – Hände weg von den Frauenpensionen!"
Foto: Parlamentsdirektion/SIMONIS