Schwerpunkt Präventionsarbeit, bessere Vernetzung. Entschließungsantrag zu K.O.-Tropfen – SchülerInnen verstärkt beraten.
Lob für den Nationalen Aktionsplan (NAP) zum Schutz von Frauen vor Gewalt gab es am Mittwoch, im Rahmen des Gleichbehandlungsausschusses des Nationalrats von SPÖ-Frauensprecherin Gisela Wurm. "Wir haben ein dichtes Netz an Gewaltschutzeinrichtungen und viele Schutzgesetze. Mit dem Nationalen Aktionsplan schließen wir noch vorhandene Lücken", kündigt Wurm an.
Besonders erfreulich ist für Wurm der Entschließungsantrag zu K.O.-Tropfen: "Zukünftig sollen Lehrpersonal und SchulärztInnen bestmöglich über Vorsichtsmaßnahmen, Wirkungen und Erste Hilfe informiert werden. Mit diesem Wissen können sie SchülerInnen adäquat beraten."
Der Nationale Aktionsplan umfasst 64 Maßnahmen. Diese sind eine sehr gute Zusammenschau aus den unterschiedlichen Ressorts. "Österreich ist international Vorreiter in Sachen Gewaltschutz. Dennoch wollen wir noch besser werden", führt Wurm aus.
Die Maßnahmen werden in den Jahren 2014 bis 2016 von der Bundesregierung umgesetzt. Ein Schwerpunkt liegt hierbei in der Präventionsarbeit. "Dazu zählt für uns die Kampagne 'Gewalt FREI Leben' sowie ein Leitfaden für Krankenhaus-MitarbeiterInnen. Mit solchen Mitteln wollen wir Hilfestellung bieten und über den sensiblen Umgang mit Betroffenen informieren", erläutert Wurm Beispiele aus dem NAP. Der Aktionsplan sieht auch vor, dass der Bund beim Sammeln und Aufbereiten von Daten zu Gewaltfällen mit NGOs und Bundesländern verstärkt zusammenarbeitet.
Als große Herausforderung benennt Wurm, schon vorhandene Hilfsangebote zugänglicher zu machen. "Jede fünfte Frau in Österreich wird mindestens einmal im Leben Opfer von Gewalt. Leider wissen viele Frauen zu wenig über Hilfsangebote Bescheid. Eines der Ziele ist daher, Angebote wie die Frauenhelpline oder die fem:HELP-App bekannter zu machen."
Darüber hinaus wird es im Rahmen des NAP Pilotprojekte mit Gebietskrankenkassen geben, um Risikofamilien und potenziell Betroffene von Gewalt im sozialen Nahbereich frühzeitig zu identifizieren und zu helfen.
Der beschlossene Entschließungsantrag zum Thema K.O.-Tropfen bringt in Zukunft ein Mehr an Aufklärung. "Immer wieder gibt es Fälle, in denen vor allem junge Frauen mit diesen Substanzen handlungsunfähig gemacht und damit der Gefahr von Missbrauch ausgesetzt werden. Mit dieser Initiative erweitern wir die ohnehin schon sehr aktive und erfolgreiche Kampagnenarbeit von Ministerin Heinisch-Hosek zum Thema K.O.-Tropfen", folgert Wurm.
Foto: Parlamentsdirektion/SIMONIS