Essstörungen sind schwerwiegende Erkrankungen – Heinisch-Hosek: "Es ist wichtig, falschen Schönheitsidealen entgegenzuwirken"
"Liebe dich so wie du bist", lautet das Motto einer neuen Kampagne gegen Essstörungen und für ein gesundes Körperbewusstsein, die vom Bundesministerium für Frauen und Bildung und dem Bundesministerium für Gesundheit gemeinsam mit "Vöslauer" und dem Therapiezentrum "intakt" durchgeführt wird. "Als Bundesministerin für Frauen, aber auch für Bildung, halte ich es für besonders wichtig, einem falschen Schönheitsideal entgegenzuwirken", betonte Gabriele Heinisch-Hosek heute, Montag, bei einer Pressekonferenz anlässlich der Präsentation der Kampagne. "Jenseits des erhobenen Zeigefingers müssen wir versuchen, die Verhältnisse zu verändern, in denen Menschen leben", ergänzte Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser.
200.000 Mädchen und junge Frauen leiden österreichweit an Essstörungen, fast die Hälfte der Mädchen fühlt sich übergewichtig, obwohl es nur sechs Prozent tatsächlich sind und 90 Prozent sind mit ihrem Körper unzufrieden. "Das sind alarmierende Zahlen", sagte die Frauenministerin. Mit der Kampagne wolle man das Bewusstsein betroffener Menschen verändern und ein positives Selbstbild fördern.
Besorgniserregend sei die Rolle der Medien, die vielen jungen Frauen ein falsches Schönheitsideal vermitteln. "In der medialen Berichterstattung werden Männer und Frauen unterschiedlich behandelt. Aussehen und Gewicht stehen bei Frauen viel mehr im Fokus", betonte Oberhauser. Für viele junge Frauen sei deswegen der Prozess der Selbstakzeptanz erschwert.
"Die Kampagne soll zeigen, dass man sich selbst oft anders wahrnimmt, als andere einen wahrnehmen", erklärte die Gesundheitsministerin weiter. Essstörungen seien schwerwiegende Erkrankungen, "die junge Frauen und zunehmend auch Männer vom Schul-, Bildungs- und Arbeitsweg abhalten, weil sich alles nur noch darum dreht, wie man sich selbst sieht". Im Rahmen der Kampagne werde man deswegen auch in Schulen gehen, um junge Menschen dort abzuholen, wo sie sich befinden.
An der Pressekonferenz nahmen neben Heinisch-Hosek und Oberhauser auch Johanna Zierl vom Therapiezentrum "intakt", Birgit Aichinger, Leiterin Marketing und PR bei "Vöslauer" und Eduard Böhler, Geschäftsführer der Werbeagentur "WIEN NORD" teil.
Foto: Roman Icha