Schwangerschaftsabbrüche müssen an öffentlichen Krankenhäusern angeboten werden, niemand will ÄrztInnen zwingen
„Da Jakob Wolf eigenen Aussagen zufolge offenbar Verständnisprobleme hat, was die Diskussion um Schwangerschaftsabbrüche in Tirol betrifft, bieten wir gerne an, ihm die Fakten ausführlich zu erklären“, so SP-Frauenvorsitzende Selma Yildirim und SP-Frauensprecherin LA Gabi Schiessling in Richtung des VP-Klubobmanns.
„Niemand will ÄrztInnen dazu zwingen, Schwangerschaftsabbrüche durchzuführen. Auch Tiroler Frauen müssen aber die Möglichkeit haben, einen Abbruch an einem öffentlichen Krankenhaus unter besten medizinischen Bedingungen vornehmen zu lassen.“
„ÄrztInnen dafür zu finden, ist ganz sicher nicht das Problem, es scheitert am politischen Willen. Bei uns haben sich durchaus ÄrztInnen gemeldet, die damit keinen Gewissenskonflikt haben und unsere Forderungen unterstützen. Wichtig wäre es, dass die konservative Mehrheit im Land endlich ihre scheinheilige Haltung aufgibt und diesbezüglich auch keinen politischen Druck mehr auf die Ärzteschaft ausübt“, so GRin Angela Eberl, die sich im ‚Aktionskomitee Schwangerschaftsabbruch in Tirol‘ engagiert.
„Gemeinsam mit dem Aktionskomitee sind unsere zentralen Forderungen fundierte Aufklärung zu den Themen Sexualität, Verhütung und Schwangerschaft an Schulen und Erwachsenenbildungseinrichtungen sowie Verhütungsmittel auf Krankenschein. Leider fehlt offenbar auch hier der politische Wille zur Umsetzung“, bedauern die SPÖ-Frauen.
Yildirim und Schiessling plädieren für eine differenzierte Betrachtungsweise: „Entscheidet sich eine Frau für einen Schwangerschaftsabbruch, muss das akzeptiert werden. Gleichzeitig müssen wir Eltern und Kindern in Tirol die bestmöglichen Voraussetzungen bieten. Zum Beispiel im Bereich der Kinderbildung und –betreuung. Hier gibt es noch viel zu tun!“