Heinisch-Hosek: „FGM ist eine massive Menschenrechtsverletzung“

Voneinander lernen und miteinander handeln

"FGM ist eine massive Menschenrechtsverletzung. Die Praxis der Genitalverstümmelung ist oft seit Jahrhunderten tief in den jeweiligen Gesellschaften und der Tradition der Länder verwurzelt und letztlich zielen all die unterschiedlichen Mythen darauf ab, die Sexualität der Frauen kontrollieren zu können und die patriarchalische Herrschaft über die Frauen zu festigen", so Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek bei der Eröffnung der Fachtagung zu FGM (female genital mutilation), die gemeinsam von der Frauengesundheitsbeauftragten der Stadt Wien, der Medizinischen Universität Wien sowie FEM Süd veranstaltet wird.

Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind weltweit etwa 140 Millionen Frauen und Mädchen von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen. Ziel müsse sein, immer wieder auf diese massive Menschenrechtsverletzung aufmerksam zu machen. "Diese massive Gewaltanwendung an Frauen ist weder durch Tradition, Religion, Herkunft oder Kultur zu rechtfertigen", so Heinisch-Hosek.

"FGM ist in Österreich ein Thema, das zunehmend ins Bewusstsein der Menschen gedrungen ist. Das ist vor allem einigen Einrichtungen und deren großen Engagement in verschiedenen Bereichen zu verdanken", betont die Ministerin. FEM-Süd, die Österreichische Plattform gegen weibliche Genitalverstümmelung, die Afrikanische Frauenorganisation und der Verein Orient Express seien hier besonders hervorzuheben. Das Frauenministerium fördert auch 2014 Vereine, die betroffenen oder bedrohten Frauen Hilfe anbieten. Denn Prävention und Beratung seien essentiell, so die Ministerin. Maßnahmen im Kampf gegen FGM seien auch Teil des Nationalen Aktionsplan gegen Gewalt an Frauen, die Vorbereitungen dazu laufen auf Hochtouren.

"Voneinander lernen und miteinander handeln ist die Devise, um Frauen und Mädchen vor dieser Art Gewalt zu schützen und zu bestärken, dass FGM nicht akzeptiert wird. Wenn wir nur eine Frau, ein Mädchen davor bewahren, genitalverstümmelt zu werden, so ist es unser gemeinsamer Erfolg", betont die Frauenministerin abschließend.
 

Foto: Astrid Knie