SPÖ gedenkt Johanna Dohnals: Ihr Name wurde zum Inbegriff für emanzipatorische Frauenpolitik

Dohnal hat frauenpolitische Meilensteine erkämpft: Fristenregelung, Familienrechtsreform, Frauenförderpläne, Gewaltschutzmaßnahmen und vieles mehr

Johanna Dohnal wäre am 14. Februar 75 Jahre alt geworden. SPÖ-Vorsitzender Bundeskanzler Werner Faymann und SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek nehmen diesen Tag zum Anlass, um die Arbeit von Johanna Dohnal in Erinnerung zu rufen und daran zu erinnern, dass viele Verbesserungen für Frauen untrennbar mit dem Wirken von Johanna Dohnal verbunden sind. "Johanna Dohnal wurde zum Inbegriff für emanzipatorische Frauenpolitik, mit anderen Worten zum Inbegriff für emanzipatorische Gesellschaftspolitik", erklärte Faymann am Freitag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. "Johanna Dohnal war es, die konsequent einen Stein nach dem anderen für die Frauen aus dem Weg geräumt hat. Sie hat die Legalisierung des Schwangerschaftsabbruches erreicht, die strafrechtliche Verfolgung der Vergewaltigung in der Ehe, die Einrichtung von Frauenhäusern und die Vorbereitung des Gewaltschutzgesetzes", betonte Heinisch-Hosek.****

Faymann und Heinisch-Hosek wiesen auf die rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen hin, die zu der Zeit bestanden, als Dohnal ihr Wirken begann. Der Mann war noch das Oberhaupt der Familie, er traf alle wesentlichen Entscheidungen für die Familie, etwa den Wohnort. Wollte eine Frau berufstätig sein, benötigte sie das Einverständnis ihres Ehegatten. Sollte ein Kind die Schule wechseln, dann war es der Mann, der unterschreiben musste.

Die Familienrechtsreform, die von Johanna Dohnal betrieben wurde, habe das Leben von Frauen in Österreich grundlegend verändert, erklärte Faymann. Das Namensrecht wurde umgewälzt, Frauen können nach der Heirat ihren Namen behalten. Johanna Dohnal hat die Pension für Bäuerinnen durchgesetzt, Frauenförderpläne in der Privatwirtschaft und im Bund, die koedukative Werkerziehung, die Gleichstellung von Müttern unehelicher Kinder.

"Johanna Dohnal war und ist bis heute für mich und für viele Frauen in diesem Land ein Vorbild. Ihre Arbeit ist auch ein Auftrag für mich: eine breite Allianz gegen Diskriminierung, Armut, Ungerechtigkeit und Gewalt gegen Frauen zu bilden", sagte Heinisch-Hosek.

Als Johanna Dohnal 1979 ihre Arbeit im Frauenstaatssekretariat am Ballhausplatz begonnen hat, wurden die beiden Räume, die ihr zu Beginn zur Verfügung standen, zur Anlaufstelle und zum Bezugspunkt für Frauen. "Johanna Dohnal hat die Anliegen, Ängste, Wünsche von Frauen nicht nur angehört, sondern aufgegriffen und politisch umgesetzt", erklärte Heinisch-Hosek.

1990 hat die Sozialdemokratische Partei die Wichtigkeit und Bedeutung der Frauenpolitik durch die Schaffung eines Frauenministeriums unterstrichen. So wurde Johanna Dohnal erste österreichische Frauenministerin.

"Viel ist in den letzten Jahren und Jahrzehnten für die Frauen in diesem Land weitergegangen. Doch auch heute noch haben wir einen weiten Weg zur Gleichstellung der Geschlechter in der politischen Teilhabe vor uns. Auch heute noch kämpfen wir um die Einhaltung der Quote, für die Johanna Dohnal den Grundstein gelegt hat. Auch heute noch verdienen Frauen weniger als Männer. Als Frauenministerin setze ich mich dafür ein, dass Frauen in allen Bereichen des Lebens gleichberechtigt werden", betonte Heinisch-Hosek.