Bayr zum AIDS Tag: Weltweiter Rückgang an Infektionen ist noch kein Grund zur Entwarnung

Menschen mit HIV/AIDS in Österreich besser vor Diskriminierung schützen

Petra Bayr, Bereichssprecherin für globale Entwicklung der SPÖ, ist anlässlich des Internationalen AIDS Tages erfreut, dass die Zahl der weltweiten Neuinfektionen mit dem HI-Virus gesenkt werden konnte: "Seit 2001 ist es gelungen, die Neuinfektionen um ein Drittel zu senken. Das ist eine erfreuliche Tatsache. Gleichzeitig alarmieren uns aber wachsende Infektionszahlen unter Jugendlichen und unter homosexuellen Männern." Es ist also alles andere als Entwarnung in der HIV/Aids Politik angesagt: "In vielen Ländern der Welt sind manche Gründe für die Art der Übertragung des Virus kriminalisiert: Prostitution, der Konsum von Drogen oder Geschlechtsverkehr zwischen Homosexuellen. In der Folge werden HIV-positive Menschen automatisch als StraftäterInnen gesehen", kritisiert Bayr. Im schlimmsten Fall werden sogar ihre medizinischen BehandlerInnen kriminalisiert, was für die gesundheitliche Versorgung von Menschen, die mit HIV leben, fatal sei.

In Österreich sei die Diskriminierung von Menschen mit HIV-Aids leider auch noch Thema: "Aus rechtlicher Sicht ist der Schutz vor Diskriminierung von Menschen, die mit HIV leben, durchaus noch verbesserbar", stellt Bayr fest. "Es muss auch in unseren Gesetzen ganz klar sein, dass Menschen, die mit HIV leben, nicht diskriminiert werden dürfen, weder am Arbeitsmarkt noch beim Zugang zu Gütern und Dienstleistungen", fordert die Nationalratsabgeordnete. In der Praxis wird etwa die Terminvergabe bei FachärztInnen für HIV positive Menschen immer wieder verzögert oder die Aufnahme von Kindern in Kindergärten wird erschwert. Darüber hinaus fordert Bayr weitere Bewusstseinskampagnen, um das soziale Aids, also die soziale Stigmatisierung von Menschen, die mit HIV leben, zu beseitigen. "Leider ist in vielen Köpfen noch nicht angekommen, dass der tagtägliche Umgang mit HIV positiven Menschen völlig gefahrenlos ist." Um ein sichtbares Zeichen gegen Diskriminierung von und für Solidarität mit Menschen zu setzen, die mit HIV leben, ist das Parlament am internationalen Aidstag mit einer riesigen AIDS-Schleife, dem Red Ribbon, geschmückt.

SERVICE: Wiener AIDS Tag zum Thema HIV/AIDS und Diskriminierung Wo: Hauptbücherei, Urban-Loritz-Platz, Wann: Montag, 02. Dezember von 12.30 bis 18.00 Uhr Mehr unter: http://www.aids.at/aktivitaten-welt-aids-tag-2013/wiener-aids-tag/