Wurm: ÖVP macht Familienpolitik von vorgestern

Teilzeitarbeit oft unfreiwillig – Rechtsanspruch auf Kinderbetreuungsplatz sichert Wahlfreiheit

SPÖ-Frauensprecherin Gisela Wurm kritisiert die rückwärtsgewandte Familienpolitik der ÖVP: "Geht es nach der ÖVP sollen Frauen, wenn überhaupt, höchstens Teilzeit arbeiten, um nebenbei Familie und Haushalt zu versorgen wie anno dazumal. Die ÖVP sieht Frauen immer noch am liebsten zu Hause am Herd. Sie betreibt Familienpolitik von vorgestern, die an den Bedürfnissen moderner Familien vorbeigeht." Kaum habe man sich in der Regierung auf einen raschen Ausbau flächendeckender Kinderbetreuungsplätze geeinigt, versuche die ÖVP auch schon wieder, zurückzurudern: "Wir brauchen diesen raschen Ausbau, um Familien – und insbesondere Frauen – die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen", unterstrich Wurm am Montag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.

Noch immer seien Frauen, besonders im ländlichen Raum, gezwungen, lange Zeit gar nicht oder halbtags zu arbeiten, weil es keine ausreichenden Möglichkeiten zur Kinderbetreuung gebe: "Vielen Frauen können gar nicht wieder voll in den Beruf einsteigen, selbst wenn sie wollen. Wir brauchen deshalb einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem ersten Geburtstag, denn nur das garantiert echte Wahlfreiheit", bekräftigte Wurm.

"Teilzeitarbeit bedeutet weniger Einkommen, schlechtere Berufschancen und negative Auswirkungen auf die Pension", gab Wurm zu bedenken. "Rund ein Drittel der Frauen ist unfreiwillig in Teilzeit. Das darf nicht ignoriert werden. Eine moderne Familienpolitik muss den Ursachen auf den Grund gehen und sie beseitigen. Sie darf sie nicht einzementieren!", forderte die SPÖ-Frauensprecherin.
 

Foto: Parlamentsdirektion, Wilke