VP betreibt Klientelpolitik für Reiche und redet rückschrittlicher Frauenpolitik das Wort
"Eine Zusammenführung der Frauen- und Familien-Agenden in einem gemeinsamen Ministerium unter der Führung eines Mannes kommt mit der SPÖ sicher nicht infrage", betonte SPÖ-Bundesfrauengeschäftsführerin Andrea Mautz am Freitag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst in Reaktion auf diesbezügliche Aussagen der ÖVP-Frauen. "Derlei Denkspiele vonseiten der ÖVP-Frauen-Bundesleiterin Schittenhelm, ÖAAB-Chefin Mikl-Leitner und FCG-Bundesfrauenvorsitzender Gabriel bedeuten nichts anderes als die Abschaffung des Frauenministeriums", erklärte Mautz und sagte: "Das hatten wir schon unter Schwarz-Blau. Das war ein Zurück in die frauenpolitische Steinzeit!", erinnerte Mautz und sagte: "Offenbar kokettiert die ÖVP mit einer Neuauflage dieser schwarz-blauen Rückschritts-Koalition."
Auch der Hauptforderung der ÖVP-Frauen, nämlich einem Steuerabsetzbetrag von 7.000 Euro pro Kind und Jahr, kann Mautz nichts abgewinnen. "Das ist reine Klientel-Politik und nützt nur den Besserverdienenden. Ein Bankdirektor mit einem Jahreseinkommen von 750.000 Euro erhält die Gesamtsumme von 7.000 Euro. Eine Supermarktkassiererin mit einem Jahreseinkommen von 11.000 kriegt aber nicht einmal einen Euro."
Eine gleichwertige Berücksichtigung von Kindererziehungszeiten mit Erwerbszeiten für die Pensionsberechnung entlarvt Mautz ebenfalls als falschen Ansatz: "Damit wird eine Art ?Mütterpension? geschaffen – das lehnen wir SPÖ-Frauen ab. Für uns ist es wichtig, dass Frauen berufliche Eigenständigkeit und infolge eine eigene Pension haben. Das bedeutet, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie so einfach umsetzbar wie möglich werden muss. Und da ist der Ausbau etwa der Kinderbetreuungseinrichtungen zentral – nicht aber Anreize, um Frauen das längere und sich daraus häufig ergebende gänzliche Aussteigen aus dem Beruf anzudienen."