Das Leben ist viel zu kurz um Hemden zu bügeln. Haushalt ist auch Männersache!

Deshalb: Halbe-Halbe im Haushalt!

Frauen sind so gut ausgebildet wie noch nie und arbeiten auch mehr denn je.
Während die Erwerbsquote der 15- bis 64-jährigen Frauen im Jahr 1999 bei rund 62 Prozent lag,
liegt sie heute bei knapp 70 Prozent. Der Anstieg ist in erster Linie auf die deutliche Ausweitung der Teilzeitbeschäftigung zurückzuführen. Die Teilzeitquote bei den unselbständigen erwerbstätigen Frauen liegt 2011 bei  44 Prozent. Im Vergleich dazu arbeiten nur 9 Prozent der Männer Teilzeit.

Ungleiche Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit
Bezahlte und unbezahlte Arbeit ist zwischen Männern und Frauen immer noch ungerecht aufgeteilt. Zwei Drittel der unbezahlten Arbeit wird von Frauen erledigt.

Das wirkt sich insbesondere auf die Erwerbsbeteiligung, auf Karrieremöglichkeiten, das Einkommen und die Pension aus. Denn gerade Mütter oder pflegende Angehörige verzichten oft – etwa aufgrund fehlender Betreuungsmöglichkeiten – auf volles Gehalt und höhere Pensionsansprüche.

Der Knick in der beruflichen Laufbahn von Frauen kommt oft mit den Kindern. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf muss wesentlich erleichtert werden, wie in anderen europäischen Ländern auch. Weg vom „Mutter-Mythos“ und hin zu einem Eltern-Kinderbetreuungsmodell. Es braucht eine wesentlich stärkere Einbindung der Väter in die Betreuung und Erziehung der Kinder und einen Ausbau qualitativ hochwertiger Kinderbetreuungsstätten.

Zahlen und Fakten
66 Arbeitsstunden der Frauen von denen sie 41 Prozent unbezahlt leisten, stehen 64,3 Arbeitsstunden der Männer, davon 25 Prozent unbezahlt, gegenüber.
So erledigen zwar zu 39 Prozent die Männer die Einkäufe für den Familienhaushalt, zu 32 Prozent kochen Männer und zu 46 Prozent spielen sie mit ihren Kindern.

Die weniger angesehenen Beschäftigungen wie Aufräumen, Putzen, Waschen, Bügeln bleiben aber nach wie vor an den Frauen hängen. Das gilt auch bezüglich der Kinder: Füttern, Pflegen, Waschen, Begleitwege und Lernen bleibt vor allem den Müttern überlassen.

Diese ungleiche Aufteilung verursacht für Frauen vor allem im Beruf spürbare Nachteile.

Weitere Zahlen:

  • 92 der Frauen und 74 Prozent der Männer verrichten Arbeiten rund um den Haushalt
  • Frauen in Österreich verrichten täglich drei Stunden und 42 Minuten Hausarbeit, Männer knapp zwei Stunden.
  • In der Gruppe der unter 20-Jährigen sind Frauen bereits rund eine halbe Stunde länger im Haushalt aktiv als Männer, bei den 40- bis 59-Jährigen sind es sogar mehr als zwei Stunden.
  • Bei Erwerbstätigen liegt der Hauptanteil der Hausarbeit bei den Frauen.
  • Nicht-erwerbstätige Väter beteiligen sich um mehr als zweieinviertel Stunden weniger an der Hausarbeit und wenden eineinhalb Stunden weniger Zeit für soziale Kontakte und Kinderbetreuung auf als nicht-erwerbstätige Mütter.
  • Zwei Drittel der 9,7 Milliarden Stunden jährlich für Hausarbeit, Kinderbetreuung, die Pflege von Kranken und Gebrechlichen oder ehrenamtliche Arbeit werden von Frauen geleistet.
  • Für Freizeitaktivitäten bleibt Männern über eine halbe Stunde mehr Zeit als Frauen.
  • Am Wochenende beträgt das Verhältnis von Freizeitaktivitäten zu Hausarbeit bei Frauen 55 zu 45 Prozent, bei Männern 72 zu 28 Prozent.

(Studie "Zeitverwendung 2008/2009. Ein Überblick über geschlechtsspezifische Unterschiede", Endbericht der Bundesanstalt Statistik Österreich an die Bundesministerin für Frauen und Öffentlichen Dienst, Wien 2009)