"Obwohl wir seit 2009 Gender Budgeting in der Verfassung verankert haben, zeigt die heute präsentierte Studie des WIFO im Auftrag der AK, dass unser Steuersystem noch immer Frauen massiv benachteiligt", erklärte SPÖ-Frauensprecherin Gisela Wurm am Montag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. So profitieren von den Absetz- und Freibeträgen vor allem Besserverdiener und – wie aus dem österreichischen Frauenbarometer bekannt – zu zwei Drittel Männer. "Gender Budgeting bedeutet aber, dass durch die Verteilung der öffentlichen Mittel und durch das Steuersystem die Gleichstellung von Frauen und Männern gefördert werden soll. Hier ist Tempo gefordert", so Wurm.
Es brauche ein neues System der Familienleistungen, das transparent, einfach und gerecht ist, so wie Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek das vorgeschlagen hat. Das Labyrinth aus Frei- und Absetzbeträgen führe nur zur Verwirrung, deshalb sollten die Mittel zusammengeführt und neu verteilt werden. Mit einer Erhöhung der Familienbeihilfe, einer Streichung von Steuerzuckerln und dem Ausbau der Betreuungsplätze hätten alle mehr. "Es hätte eine gerechtere Auswirkung auf die Verteilung zwischen Männern und Frauen und würde sich auch positiv auf die Beschäftigung von Frauen auswirken", so Wurm.
Die SPÖ-Frauensprecherin unterstützt zudem die Forderung der AK, dass die Finanzministerin einen jährlichen Bericht zur Gleichstellungswirkung von Steuern vorlegen soll. "Das wäre eine gute Grundlage aufgrund von fundierten Zahlen und Analysen das Steuersystem schneller fairer und gerechter zu gestalten."
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