"Gerechtigkeit in allen Bereichen des Lebens ist ein Grundwert der Sozialdemokratie. Und gerade in von Egoismus geprägten Zeiten, wo die Reichen immer reicher werden und die Armen immer ärmer werden, ist Verteilungsgerechtigkeit wichtiger denn je – besonders für die Frauen", betonte die Wiener SPÖ-Frauenvorsitzende, Vizebürgermeisterin Renate Brauner am Samstagvormittag im Austria Center Vienna bei der Jahreskonferenz der Wiener SPÖ- Frauen, die in diesem Jahr unter dem Motto "Verteilungsgerechtigkeit jetzt!" stand.
Eröffnet wurde die Frauenkonferenz von der Wiener Frauensekretärin, LAbg. Nicole Krotsch, Grußworte sprachen der Landesparteisekretär der SPÖ Wien, LAbg. Christian Deutsch, sowie die Frauenministerin und Bundesfrauenvorsitzende Gabriele Heinisch-Hosek. Die Frauenministerin bedankte sich bei den Wiener SPÖ Frauen für die "wirklich großartige Allianz" im Kampf für mehr Verteilungsgerechtigkeit. "Ich glaube, dass es wichtig und richtig ist, dass wir dieses Thema so groß auf unsere Fahnen heften", so Heinisch-Hosek.

Errungenschaften immer wieder aufs Neue verteidigen
"Ja, wir haben schon sehr viel erreicht, aber es gilt auch das Erkämpfte immer wieder aufs Neue zu verteidigen", betonte Brauner. Leider gebe es immer noch frauenfeindliche Tendenzen, wie der viel diskutierte Profil-Artikel vom 1. April 2012 zum "Mythos Lohnschere" beweise. "Diese Diskussion zeigt aber auch, dass alles was wir tun nach wie vor wichtig ist, auch wenn wir uns damit unbeliebt machen. Ich stehe dazu: Jawohl, wir brauchen Frauenförderung und Quotenregelungen, wir brauchen aber auch starke Frauenorganisationen und vor allem eines: Frauensolidarität!"
Achtung- Teilzeit! Wien hilft.
Um Verteilungsgerechtigkeit gehe es auch in der aktuellen Kampagne der SPÖ-Frauen, "Achtung, Teilzeit!". Es sei dabei nicht das Ziel, Teilzeit generell zu verdammen, erklärte Brauner. Vielmehr wolle man Frauen informieren und aufklären, auch über die negativen Aspekte von Teilzeit-Arbeit, wie ein geringerer Stundenlohn, weniger Arbeitslosengeld und eine niedrigere Pension. "In Wien können wir Frauen über den waff aber auch ganz konkrete Hilfe anbieten, sei es durch Beratung oder finanzielle Unterstützung bei der Weiterbildung."

Gratis-Kindergarten bleibt
"Wien ist gut durch die Krise gekommen und das ist kein Zufall, sondern das Ergebnis sozialdemokratischer Politik", bekräftigte Brauner. Es gelte nun, intelligent zu sparen und gleichzeitig weiterhin wichtige Investitionen – wie etwa in den U-Bahn Ausbau – zu tätigen und Sozialleistungen zu erhalten. "Im Gegensatz zu den Konservativen, die unser Sozialsystem kaputt sparen wollen, sind für uns bestimmte Bereiche von Budgetkürzungen ausgeschlossen." Dazu gehöre auch der Bereich der Bildung, unterstrich die Vizebürgermeisterin: "Ich wiederhole es gerne noch einmal: Der Gratis-Kindergarten bleibt!".
Wie es in Wien aussehen würde, wenn die ÖVP oder gar die FPÖ am Ruder wären, wolle sie sich gar nicht ausmalen, so Brauner. Schließlich habe die FPÖ im Gemeinderat nicht nur gegen die bedarfsorientierte Mindestsicherung und gegen jeden einzelnen Sprachkurs, sondern auch gegen zahllose Frauenförderungsprogramme gestimmt. "Die Sozialdemokratie steht der FPÖ entschlossen entgegen und an der Spitze stehen die SPÖ-Frauen", bekräftigte Brauner abschließend: " Wir machen Politik für die Frauen und vor allem mit den Frauen in dieser Stadt. Wir sorgen dafür, dass die Interessen der Frauen in allen Bereich berücksichtigt werden!"
Fotos der Konferenz finden Sie unter http://www.flickr.com/photos/48048853@N02/sets/72157629828619477/
Fotos: Ludwig Schedl