Leserinnenbrief von Ilse Fetik, stv. Vorsitzende und Bundesfrauenvorsitzende der GPA-djp

An die Herren Verfasser des Artikels "Mit List und Lücke" und Folgeseiten!

Bezeichnender Weise haben Sie keine weibliche RedakteurInnen an Ihren Artikel herangelassen.
Dann wären nämlich sicher keine polemischen Untergriffe gemacht worden, aber dafür Zahlen, Daten, Fakten drinnen gewesen, die seriös recherchiert und in einem nachvollziehbaren Zusammenhang gestellt worden wären.

So aber haben Sie es sich beim Verfassen offenbar leicht gemacht:
*       Sie negieren die Gesetzgebung und die Spruchpraxis.
   *    Offenbar haben Sie es auch nicht der Mühe Wert gefunden, Kontakt mit der Gleichbehandlungsanwaltschaft aufzunehmen.
   *    Es mußte ein bisserl mehr an Machogehabe und Rollenklischee hinein.
   *    Auch bei Churchill haben Sie offenbar Anleihe genommen – "Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast".
   *    Nicht nur, dass Sie Ihr Weltbild "schönreden" und die Fakten verleugnen,
   *    Sie versteigen sich dann auch noch zu Schlußfolgerungen, die von Ungleichbehandlung betroffenen Frauen die Zornesröte ins Gesicht treiben werden.

Damit haben Sie sich keinen guten Dienst erwiesen.

Damit haben Sie viele Frauen und Männer in Österreich vor den Kopf gestoßen, die sich für eine Situationsverbesserung engagieren.

Menschen mit Herz und Hirn können Sie und Ihr Magazin nicht mehr ernst nehmen.
Hoffentlich folgen viele LeserInnen meinem Beispiel – ich werde es gar nicht mehr lesen.

Gerne biete ich Ihnen an, für eine ordentliche Recherche in der Sache als Expertin zur Verfügung zu stehen. Aber ich fürchte, daran sind Sie gar nicht interessiert.

Ilse Fetik

stv. Vorsitzende und Bundesfrauenvorsitzende der GPA-djp, Betriebsrätin der Erste Bank der Oesterreichischen Sparkassen AG, Mitglied im Europabetriebsrat der Erste Group, Vorsitzende der Betriebsratsliste wir machen was, Unitleiterin s OM Customer Relations