Frauen-Network
20.07.2011
Heinisch-Hosek: „Frauenpolitik muss immer neu erkämpft werden“
Gestern, am 19. Juli 2011, fand die Eröffnung des Projekts „FÜR JOHANNA“ statt ( 1120 Wien, Haydnpark).
Die Künstlerin Isabella Kresse hat FÜR JOHANNA 23 Bäume gepflanzt. Die Birken wurden in 23 nach Männern benannten Parks gesetzt, deren Namensgeber Chemiker, Kaffeesieder, Politiker etc. waren. Auf Betonplatten ist ein Schriftzug zu lesen: FÜR JOHANNA DOHNAL.
Eröffnet wurde die Veranstaltung von Bezirksvorsteherin Gabriele Votava, Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek, Stadträtin Sandra Frauenberger und von der Kuratorin und Kritikerin Hedwig Saxenhuber.
Der Künstler Hans Scheirl las aus „Stone Butch Blues“ der transgender Schriftstellerin Leslie Feinberg.
„Johanna Dohnal war eine Vorkämpferin für uns Frauen. Sie hat vieles angepackt und dabei einen Stein nach dem anderen aus dem Weg geräumt. Auf ihre Kraft und ihre politischen Errungenschaften kann ich als ihre Nachfolgerin und können wir Frauen insgesamt aufbauen. Wir sehen heute zu ihr auf, wie wir zu dieser Birke aufsehen. Darum freue ich mich besonders über die Eröffnung der Installation und wünsche mir, dass auch im öffentlichen Raum mehr Werke von Künstlerinnen ausgestellt werden“, so Heinisch-Hosek.
Das von Isabelle Kresse umgesetzte Projekt zeige auch sehr deutlich jene Bruchstellen, wie sie etwa die Diskussion der letzten Wochen rund um die Bundeshymne verdeutlicht habe: Frauen würden viel zu oft nur mitgemeint oder gar verschwiegen. „Gerade Namen von Parks, Plätzen und Straßen sind Teil unseres kollektiven Gedächtnisses im öffentlichen Raum. Sie sind leider noch zu einem überwiegenden Ausmaß nach Männern benannt, während die Namen und Leistungen von Frauen geleugnet, ja vergessen werden. Sie sind im allgemeinen Bewusstsein nicht präsent“, so die Ministerin. Es gelte daher, verstärkt auf die Rolle und Leistungen von Frauen in der Geschichte und insbesondere auf Johanna Dohnal hinzuweisen. „Johanna Dohnal hat vieles möglich gemacht, sie musste aber auch gegen viele Widerstände – auch aus den eigenen Reihen – ankämpfen. Dennoch hat sie immer wieder von neuem Kraft aufgebracht und sich für eine Idee eingesetzt, von der sie überzeugt war“, so Heinisch-Hosek.
„Wir sind heute dazu aufgefordert, sehr sorgsam mit ihrem Erbe umzugehen, ihr Vermächtnis zu bewahren und ihre Politik weiterzuentwickeln. So müssen wir uns auch dessen bewusst sein, dass Frauenpolitik immer neu erkämpft werden muss“, so die Frauenministerin abschließend.
Liebe Grüße,
Katharina Kubicek
SPÖ Bundesfrauen
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