Gleichstellung am Arbeitsmarkt

Frauen-Network
30. Juni 2010

Newsletter der Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek

Betrifft: Präsentation des ExpertInnenpapiers für mehr Gleichstellung am Arbeitsmarkt

Projekt 1: Kinderbetreuung ausbauen

Der Schlüssel, um Barrieren in der Erwerbsbeteiligung von Frauen abzubauen, ist die Kinderbetreuung. Genau deswegen hat die Bundesregierung für den Ausbau der Kinderbetreuung 60 Mio. Euro für drei Jahre zur Verfügung gestellt. 17.000 neue Plätze und 6.000 neue Jobs in ganz Österreich sind in den letzten beiden Jahren dadurch entstanden. Nun läuft die Finanzierung für dieses Erfolgsprojekt aus. Aus Sicht der Frauenministerin spricht viel dafür, den Ausbau der Kinderbetreuung fortzusetzen. Die Investitionen waren bisher erfolgreich, sie rechnen sich finanziell und sind wirtschaftlich sinnvoll. Um die Finanzierung der Kinderbetreuung auch in den kommenden 3 Jahren sicherzustellen, greift die Frauenministerin daher einen Vorschlag des Wirtschaftsforschungsinstitutes (WIFO) auf und schlägt vor, den Alleinverdienerabsetzbetrag für Eltern, die keine Kinder (mehr) betreuen, zu streichen. Das sind etwa 60 Mio. Euro, die in den nächsten 3 Jahren in die Kinderbetreuung investiert werden könnten. Ausnahmen bei Härtefällen sind zu diskutieren.

Projekt 2: Stärkung der Väterkarenz

Das im Jänner eingeführte einkommensabhängige Kindergeld wird von Frauen, aber vor allem von Männern, heute noch nicht so angenommen wie wir uns das wünschen. Um das Ziel, 20 Prozent der Väter in Karenz, zu erreichen, ist noch einiges zu tun. Es wird darum gehen, die Väter und die Unternehmen von den Vorzügen der Väterkarenz zu überzeugen. Daher wird die Frauenministerin im Herbst auch einen Schwerpunkt in Sachen Väterkarenz setzen. Sie will den Dialog mit den Unternehmen verstärken und eine Schulungsreihe zur Väterkarenz für PersonalistInnen, ManagerInnen und BetriebsrätInnen anbieten. Damit soll über die Möglichkeiten und Chancen von Väterkarenz informiert werden.

Projekt 3: Verpflichtende Berufsorientierung in der 7. und 8. Schulstufe

Gemeinsam mit Bildungsministerin Claudia Schmied werden wir die Anstrengungen verstärken und intensivieren, Mädchen für „Männerberufe“ zu interessieren und bei den Burschen das Interesse für „Frauenberufe“ zu wecken. Daher müssen alle Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Schulstufe (13- und 14-Jährige) eine verpflichtende Berufsorientierung absolvieren. Gleichzeitig werden alle LehrerInnen, die in der Berufsorientierung aktiv sind, verpflichtend dazu ausgebildet, Mädchen für technische Berufe und Burschen für Sozialberufe zu interessieren.

Projekt 4: Selbstverpflichtung für mehr Frauen in den Führungsetagen der staatsnahen Betriebe

Die Fachleute haben sich auch mit der Frage beschäftigt, wie es gelingen kann, mehr Frauen in Führungspositionen zu bekommen und dafür zu sorgen, dass mehr Frauen an die Schalthebeln der Macht gelangen. Ein Vorschlag, den die Frauenministerin aufgegriffen und dem Koalitionspartner vorgelegt hat, ist eine freiwillige Selbstverpflichtung für staatsnahe Betriebe, um Schritt für Schritt mehr Frauen in Aufsichtsräte zu positionieren. Damit soll bis zum Jahr 2013 der Anteil von Frauen in Aufsichtsräten der staatsnahen Betriebe auf 25 Prozent erhöht werden. Bis 2018 soll es gelingen, den Anteil auf 40 Prozent zu steigern.

Projekt 5: Lohn- und Gehaltsrechner

Um eine bessere Vorstellung darüber zu bekommen, was in welcher Branche verdient werden kann, ist daran gedacht, nach Schweizer Vorbild einen Lohn- und Gehaltsrechner anzubieten. Damit sollen vor allem Frauen (aber auch Männer) eine bessere Vorstellung davon bekommen, was in welcher Branche verdient werden kann. Ziel ist es, sich leichter und besser über Verdienstmöglichkeiten zu informieren. Interessierte sollen im Internet die Möglichkeit haben, durchschnittliche Verdienstmöglichkeiten nach Branche, Ausbildung und Tätigkeitsprofil abzufragen.

Mautz: Schritt für Schritt in Richtung Gleichberechtigung
Nationaler Aktionsplan ist für Frauen und Männer eine große Chance
„Überholte und hinderliche Rollenklischees und Stereotype sollen endlich abgebaut werden“, hielt SPÖ-Bundesfrauengeschäftsführerin Andrea Mautz heute anlässlich des von Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek präsentierten ExpertInnenpapiers zum Nationalen Aktionsplan (NAP) fest.

„Das alte Rollenbild – die Frau kümmert sich um Kinder und Haushalt, während der Mann arbeiten geht – muss endlich enden. Für viele Menschen ist es zum Glück ein schon überholtes Bild. Trotzdem braucht es neue Männerbilder“, so Mautz. Neben dem Ausbau der Kinderbetreuung und dem einkommensabhängigen Kinderbetreuungsgeld, ist deshalb die Väterkarenz ein wichtiger Bestandteil bei der Forderung nach Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Obwohl es sich immer mehr Väter vorstellen können in Karenz zu gehen, treten diese tatsächlich nur wenige Männer an. Aufgabe der Politik ist es, Firmen für die Karenz zu sensibilisieren und die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen. „Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie muss auch ein Männerthema sein.“

Wurm zu NAP-Gleichstellung: Schluss mit den Ausreden der Wirtschaftsbosse
Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek ist konsequente und beharrliche Kämpferin für geschlechtergerechte Politik
„Schluss mit Ausreden der Wirtschaftsbosse“, so kommentiert SPÖ-Frauensprecherin Gisela Wurm den heute von Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek präsentierten Nationalen Aktionsplan zur Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt (NAP-Gleichstellung). Nachdem sich beide Koalitionspartner im Regierungsübereinkommen zur Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt bekannten, nahm Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek neben ihren Regierungskollegen, die Sozialpartner und Vertreter der Wirtschaft und Wissenschaft in die Pflicht. „Frauenministerin Heinisch-Hosek ist es gelungen, alle wesentlichen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger an einen Tisch zu holen und statt den üblichen beschwichtigenden Worten, Lösungen einzufordern und diese auch zu bekommen“, so Wurm am Mittwoch gegenüber dem SPÖ-Pressedienst, die die Beharrlichkeit und Konsequenz der Frauenministerin lobte.

Wurm: EU-Frauencharta ist umfassend und ambitioniert
Bekenntnis zur Gleichstellung muss durch konkrete Maßnahmen umgesetzt werden
„Die anlässlich des Internationalen Frauentags 2010 präsentierte Frauencharta ist umfassend und ambitioniert“, stellte SPÖ-Frauensprecherin Gisela Wurm am Dienstag im EU-Unterausschuss des Nationalrates fest. „Hiermit demonstriert die EU nochmals ihr Engagement in Sachen Gleichstellungspolitik. Umso erstaunlicher ist daher, dass der Gleichstellungspolitik im Rahmen der Europa 2020-Strategie derzeit keine eigene integrierte Leitlinie gewidmet ist und auch im Rahmen der sonstigen Leitlinien Gleichstellungsfragen nur am Rande vorkommen“, so Wurm, die auch eine Ausschussstellungnahme der Regierungsfraktionen dazu einbrachte. „Es ist unabdingbar, das Bekenntnis zur Gleichstellung durch konkrete Maßnahmen umzusetzen. Denn erst anhand von konkreten Maßnahmen lässt sich beurteilen, ob das Bekenntnis zur umfassenden Gleichstellung von Frauen und Männern auch ernst gemeint ist“, ergänzte Wurm.

Liebe Grüße

Elisabeth Bessert

SPÖ Bundesfrauen
Löwelstrasse 18
1014 Wien
Tel.: +43 (01) 53 427-270
e-Mail: frauen@nullspoe.at
www.frauen.spoe.at

Zum Abmelden klicken Sie bitte hier: :
http://newsletter3.spoe.at/box.php?funcml=unsub2&nl=currentnl&mi=currentmesg&email=subscriberemail